Weniger Diebstähle, mehr Gewalttaten - Polizei steigert Aufklärungsquote

Trier · Die Polizeiinspektion Trier steigert ihre Aufklärungsquote: In mehr als 80 Prozent aller Fälle wurden Täter ermittelt. Den Gesamtanstieg der Fallzahlen führt die PI in erster Linie auf Sondereffekte zurück.

Polizeidirektor Ralf Krämer, Leiter der Polizeiinspektion Trier, freut sich am Montag über eine Zahl: "Die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Trier ist um 2,9 Prozent auf 80,6 Prozent gestiegen - auch ein Verdienst des großen Engagements meiner Mitarbeiter und der guten Zusammenarbeit mit den Bürgern im Dienstbezirk!" Trotz eines leichten Anstieges der erfassten Straftaten und des damit verbundenen höheren Arbeitsaufkommens seien im Jahr 2016 anteilig mehr Straftaten aufgeklärt worden.

Der Anstieg der Straftaten um 3,7 Prozent auf insgesamt 19.051 entsteht zum Teil durch die Zunahme der sogenannten Rohheitsdelikte um 81 Fälle auf 1682. Davon waren 1290 Fälle Körperverletzungen und 135 gefährliche Körperverletzungen.

Im Bereich Diebstahl gingen die Fallzahlen 2016 hingegen weiter zurück. Beispiel: 1073 Ladendiebstähle bedeuten 46 weniger als im Vorjahr. Diebstahlsdelikte unter erschwerenden Umständen gab es 978, das waren 62 weniger als im Vorjahr.

Auf TV-Nachfrage erklärt Uwe Konz, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Trier, den Begriff: "Diebstahl unter erschwerten Bedingungen bedeutet, dass der Täter ein Hindernis überwinden musste. Zum Beispiel, wenn ein Fahrrad mit einer Sicherungskette festgebunden ist."

Zu dieser Gruppe von Delikten zählen auch klassische Wohnungseinbrüche, deren Bekämpfung sich die Polizei seit einigen Jahren verstärkt auf die Fahnen schreibt. Die absolute Zahl der Einbrüche und den Vergleich zum Vorjahr weist die Polizeiinspektion Trier jedoch diesmal nicht aus.

Bei den erfassten Vermögensdelikten wie Betrug und Erschleichen von Leistungen reduzierte sich die Zahl um 23 auf 1338 Fälle.

Die unter den sonstigen Straftaten erfassten Fälle wie zum Beispiel Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch oder Beleidigung stiegen um 101 Straftaten auf 2264 an, was vor allem auf die einfachen Sachbeschädigungen (1146) zurückzuführen ist.

"Erfreulich, wenn auch immer noch auf einem viel zu hohen Niveau" ist laut Krämer die Entwicklung bei den Fällen von Widerstand gegen Polizeibeamte. Dort sank die Zahl von 82 im Jahr 2015 auf 59 Delikte im Jahr 2016.

Sondereffekte gab es in der Gruppe der "sonstigen strafrechtlichen Nebengesetze". Strafdaten sind dabei maßgeblich geprägt von Verstößen gegen das Aufenthalts- und Asylrecht. Hierbei handele es sich überwiegend um die Erfassung und Bearbeitung der bereits 2015 und 2016 registrierten Asylverfahren, die von einer speziell eingerichteten Ermittlungsgruppe der Polizeidirektion Trier abschließend erledigt werden.

Info: Betrügereien im Internet nehmen stark zu
(alf) Im Dienstbezirk der Polizeiinspektion (PI) Schweich, der sich auch auf die Trierer Stadtteile Quint, Ehrang, Biewer, Pfalzel, Ruwer und Eitelsbach erstreckt, haben die Straftaten im vergangenen Jahr stark zugenommen. 2098 Delikte bedeuten 281 mehr als noch im Jahr 2015. Bei den Körperverletzungen wurde der höchste Stand in den vergangenen fünf Jahren erreicht (302). Rückläufig sind die Zahlen bei der gefährlichen Körperverletzung. Hochkonjunktur hat die Internetkriminalität. Die 2016 von der PI Schweich erfassten 290 Betrugsdelikte im Netz sind nur die Spitze des Eisbergs. Straftaten, die vom Ausland ausgehen, und das ist laut PI-Chef Harald Licht sehr häufig der Fall, werden nicht registriert. Die höheren Fallzahlen bei der Rauschgiftkriminalität (Anstieg um 51 auf 161) führt Licht auch auf erfolgreiche Kontrollen zurück.

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