Wenn Kinder sterben: Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar

Trier · Der Trierer Verein Nestwärme nutzt den Tag der Kinderhospizarbeit, um auf die Situation von Familien mit sterbenskranken Kindern aufmerksam zu machen. Und er möchte auf den im November 2012 ins Leben gerufenen hauseigenen ambulanten Kinderhospizdienst hinweisen.

Trier. Mimona Srifif trauert. Der Mutter von drei Kindern ist das passiert, was kaum auszuhalten ist: Vor einem Jahr hat sie ihre Tochter Moesha verloren. "Ihr Kind wird kein halbes Jahr alt", hatten die Ärzte ihr kurz nach der Geburt gesagt. Das Mädchen war schwerstbehindert zur Welt gekommen. "Sie ist fast fünf geworden", sagt die Mutter und lächelt beim Gedanken an ihre starke Tochter.
Familien und Nachbarn hätten das schwere Schicksal kaum aushalten und mittragen können. Dabei sei es so wichtig, jemanden an der Seite zu haben, mit dem man über Ängste und Sorgen sprechen könne. "Denn mit dem Partner kannst du alles, aber nicht darüber sprechen", sagt die Mutter.
Sylvia Schönberger versteht Moechas Mutter nur zu gut. Ihr Sohn Enrico (11) sei aufgrund eines Arztfehlers körperlich schwerbehindert. "Ich bin seine Arme, seine Beine, sein Mund", sagt Schönberger. Der Gedanke an den Tod sei ständig da. Die Angebote von Nestwärme, in dessen Vereinsvorstand sie ist, seien für ihre Familie äußerst wichtig. Der Weg von der Diagnose bis zum Tod des Kindes zieht sich oft über Monate oder Jahre hin. "Das ist eine extreme Belastungssituation für Eltern und Geschwister", sagt Elisabeth Schuh, Geschäftsführerin der Nestwärme gGmbH. Mit dem ambulanten Kinderhospizdienst unter der Leitung von Yvonne Stumm sollen Familien auf dem schweren Weg noch intensiver als bislang begleitet werden (der TV berichtete).
Für den Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar hat Nestwärme keine speziellen Aktionen geplant. Der Tag soll laut Schuh dazu genutzt werden, um auf das noch junge Angebot aufmerksam zu machen. Im April sollen weitere 15 ehrenamtliche Hospiz-Helfer ausgebildet werden. Von den 15 im Herbst vergangenen Jahres ausgebildeten Helfern sind der Geschäftsführerin zufolge derzeit sieben im Einsatz. Sie besuchen und stärken Familien mit lebensbegrenzt erkrankten Kindern zu Hause.
Mimona Srifif nutzt das Nestwärme-Angebot auch fast ein Jahr nach Moeshas Tod heute noch. Es hilft ihr beim Trauern. kat

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