Wie nachhaltig sind Energie- sparlampen?

Nachhaltig leben - für immer mehr Menschen wird das wichtig. Der Begriff nachhaltig kommt aus der Forstwirtschaft. Vereinfacht gesagt: Es wird nicht mehr Holz gefällt als nachwächst. Bei der 1992 in Rio verabschiedeten Agenda 21 wurde das Prinzip auf die Umwelt- und Entwicklungspolitik übertragen. Wie kann die Menschheit die Ressourcen der Erde verantwortungsbewusst nutzen? Diese Frage wird seit der 1992 in Rio verabschiedeten Agenda 21 nicht nur in der großen Politik gestellt, sondern auch im Lokalen. In Trier vom gemeinnützigen Verein Lokale Agenda 21 (LA 21). In loser Reihenfolge erklären LA-21-Mitglieder in einem TV-Gastbeitrag, wie sich Nachhaltigkeit konkret in der Region leben lässt. Heute: Marianne Rummel.

 Marianne Rummel.Foto: privat

Marianne Rummel.Foto: privat

Drei Vorteile werden immer wieder genannt: Der niedrige Stromverbrauch bei höherer Lichtausbeute, die längere Lebensdauer gegenüber der Glühbirne und der geringe Wärmeverlust.
Nachteile werden dagegen gerne verschwiegen. Da wären die starken elektromagnetischen Felder, Lichtflimmerfrequenzen mit ausgeprägten Oberwellen und Feldspitzen, das schlechte Lichtspektrum, die ökologisch kritische Herstellung, die nachlassende Lichtleistung, das giftige Quecksilber, die Entsorgung als Sondermüll und der hohe Preis.
In der Realität haben sich die viel beschworenen Vorteile nicht in jedem Fall nachweisen lassen. Sicherlich brauchen die meisten Energiesparlampen weniger Strom als die Glühbirne. Die Lichtausbeute entspricht jedoch nicht immer den Angaben. Die Lichtstärke lässt bei einigen Leuchten mit der Lebensdauer rapide nach.
Die Nachteile bleiben unverändert. Elektrische und magnetische Felder sind deutlich messbar. Energiesparlampen machen mehr Elektrosmog als es die PC-Norm TOC zulässt.
Auch beim Lichtspektrum schneiden Sparlampen schlecht ab. Wissenschaftler und Mediziner wie Professor Dr. Arnold Wilkins machen die unausgewogene Lichtzusammensetzung für gesundheitliche Probleme wie Immun- und Hormonstörungen verantwortlich.
Die meisten Energiesparlampen werden in Fernost hergestellt. Die Arbeits- und Produktionsbedingungen dort entsprechen bei weitem nicht den in Deutschland gültigen Standards.
Während alte Glühbirnen problemlos im Hausmüll entsorgt werden können, gehören Energiesparlampen wegen ihrer umweltbelastenden Bestandteile wie Quecksilber zum Sondermüll. Beim Energieverbrauch hat die Energiesparlampe im Vergleich zur Glühlampe die Nase vorn. Aber nur hier, nicht bei der Herstellung und auch nicht bei der Entsorgung. In Anbetracht der dargestellten Risiken und im Hinblick auf die mögliche Stromeinsparung - der Anteil des Energieverbrauchs für Licht im Haushalt liegt gerade einmal bei zwei Prozent - kann für mich von Nachhaltigkeit keine Rede sein. Ich setze auf die neue Generation der LED-Lampen.
Was machen wir nun mit einer defekten Energiesparlampe? Soviel steht fest: Sie gehört auf keinen Fall in die Mülltonne. Aber wohin damit? In der ART-Abfallfibel erfährt man, dass Energiesparlampen kostenlos beim Promüfa oder an der Sammelstelle auf der Deponie in Mertesdorf und weiteren Sammelstellen abgeben werden können.
Infos: www.lightcycle.de
Extra

Marianne Rummel ist Innenarchitektin und Baubiologin IBN im Planungsbüro Rummel. Ihre Schwerpunkte sind Baubiologie, Energieberatung und Altbausanierung. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort