Wohnprojekt mit Vorbildcharakter

Trier-Nord · In einem Jahr sollen sie bezugsfertig sein: 22 barrierefreie Mietwohnungen in der Trier-Norder Thyrsusstraße. Darunter sind 14 Sozialwohnungen, für die Staatssekretär Salvatore Barbaro nun die Förderzusage des Landes über die ISB (Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz) an die Wohnungsgenossenschaft Wogebe übergeben hat.

Trier-Nord. Junge Familien, Studierende, Senioren, Paare verschiedenen Alters - ganz unterschiedliche Mieter aus Trier, aber auch von weither, wird das Projekt im Rahmen der Sozialen Stadt, Neues Wohnen Thyrsusstraße, der Wohnungsgenossenschaft Am Beutelweg (Wogebe) zu einer Gemeinschaft zusammenführen. In zwei mehrgeschossigen, miteinander verbundenen Gebäuden entstehen 22 barrierefreie Mietwohnungen inklusive Gemeinschaftsräumen, davon 14 Sozialwohnungen, die in etwa einem Jahr bezugsfertig sein sollen.
Drei Jahre ist es her, dass im Bürgerhaus Trier-Nord die Planungsphase gemeinsam mit Wohninteressenten begonnen hatte, betreut durch Projektentwickler Joachim Fischer, Wogebe-Geschäftsführer Herbert Schacherer, Quartiersmanagerin Maria Ohlig und Wolfgang Thiele von der WohnBund-Beratung Nordrhein-Westfalen. Als Quasi-Bauherren konnten die Mieter über Größe und Gestaltung ihrer Wohnungen selbst entscheiden. Durch das Leisten einer Einlage - abhängig von Art und Größe der Wohnung - werden sie Mitglieder der Genossenschaft. Bei regelmäßigen Treffen werden Themen wie die Gestaltung der Gemeinschaftsräume und die Struktur der Gruppe besprochen. Ende Juli erschienen etliche der 45 zukünftigen Mieter, von denen vier auf einen Rollstuhl angewiesen sind, zum Spatenstich (der TV berichtete).
Nun hat Finanzstaatssekretär Salvatore Barbaro den Förderbescheid der ISB (Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz) an die Wogebe übergeben: Die 14 Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung werden mit einem ISB-Darlehen in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro gefördert. Die Gesamtkosten veranschlagt die Wogebe auf 3,6 Millionen Euro.
Die Änderung der Förderungskonditionen habe dieses bundesweit modellhafte Wohnprojekt in einem Stadtteil mit besonderem Förderbedarf erst möglich gemacht, sagt Wogebe-Geschäftsführer Herbert Schacherer. Bis auf eine Wohnung seien alle vermietet. Staatssekretär Barbaro lobt das Projekt als "herausragend im Land"; dies zum einen in sozialer, zum anderen in städtebaulicher Hinsicht. "Von der Architektur her sind die Gebäude nicht mit früher zu vergleichen", stellt Barbaro fest. "Man kommt hier gar nicht auf die Idee, dass es sich um sozialen Wohnungsbau handelt."
Oberbürgermeister Klaus Jensen lobt die erfolgreiche Gemeinwesenarbeit der 1991 gegründeten Wogebe, die das Gesicht Trier-Nords grundlegend verändert habe. "Nun, nach langer Zeit, beginnt die Renaissance des öffentlich geförderten Wohnungsbaus", freut er sich und prophezeit: "In den kommenden Jahrzehnten wird es in Trier einen erheblichen Nachfrageüberhang bezüglich Wohnen geben."

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