Zeigen, was anderen verschlossen ist

HEILIGKREUZ. Solidarität, Miteinander der Generationen und bürgerschaftliches Engagement werden oft nur werbewirksam gebraucht. Als Vorsitzende des Bürgervereins Heiligkreuz will Ulrike Konz diese Begriffe jedoch mit Inhalten füllen.

 Voller Tatendrang schaut Ulrike Konz auf die nächsten zwei Jahre. Der Bürgerverein ist ihr jüngstes Projekt. Foto: Cordula Fischer

Voller Tatendrang schaut Ulrike Konz auf die nächsten zwei Jahre. Der Bürgerverein ist ihr jüngstes Projekt. Foto: Cordula Fischer

Der 47-jährigen Wahl-Heiligkreuzerin steht ein Team im Bürgerverein für die neuen Aufgaben zur Seite. Aber als Vorsitzende hat Ulrike Konz eine besondere Position inne. Sie will ihrem Anliegen auf spezielle Weise Ausdruck verleihen und durch ihr Beispiel anderen ein Vorbild sein. Die medizinisch-technische Assistentin hofft auf große Beteiligung. So ungewöhnlich ist dieses Bemühen um die Mitmenschen und bessere Lebensqualität für Ulrike Konz nicht. Schon als Kind, als sie die Grundschule in Solingen besuchte, habe sich bei ihr vieles darum gedreht, den Menschen kleine Freuden zu bereiten. "Damals haben wir den Club 2000 gegründet und Dienstleistungen angeboten. Den Pastor haben wir um Namen und Adressen gebeten und sind dann von Tür zu Tür gegangen", erinnert sich die zweifache Mutter. Voller Tatendrang war die engagierte Frau schon immer. Auch in Heiligkreuz, wo sie seit 1971 ihre Heimat gefunden hat, wollte sie "Themen von Belang voranbringen und am politischen Meinungsbildungsprozess mitwirken". Nachdem sie 1984 in die CDU eintrat, entschied sie sich 1999 dafür, im Ortsbeirat die Bürger zu vertreten. Sie entdeckte die Mitarbeit am Bürgergutachten, woraus der Wunsch erwuchs, den Anliegen der Stadtteilbewohner eine Plattform und ein Forum zu bieten. So wirkte sie bei der Gründungsvorbereitung für den Bürgerverein mit und kandidierte für die Vorstandswahlen. "Es ist mir eine Freude und eine Verpflichtung, mich im Verein für meine Mitmenschen einzusetzen. Wir wollen den Bürgern aber nicht von oben etwas aufdrücken." Im Gegenteil, unter dem Dach des Vereins sollen Menschen selbstverantwortlich Projekte entwickeln und daran arbeiten. "Ich habe gemerkt, dass das Bedürfnis nach einer anderen Art von Forum zusätzlich zu den bestehenden Institutionen groß ist. Ich möchte in diesem neuen Verein Gemeinschaft und Solidarität erlebbar machen und die Menschen bei der Umsetzung ihrer Wünsche unterstützen", erklärt die Vereinsvorsitzende. Jenseits dieses Ehrenamtes und ihrer beruflichen Tätigkeit findet die 47-Jährige Muße und Entspannung bei ihrer Familie, beim Lesen und beim Fotografieren. Auch dabei entwickelt sie einen anderen Blickwinkel auf die Dinge und zeigt anderen Menschen, was ihnen bisher verschlossen blieb. "Dinge zwischen den Dingen" sichtbar machen, nennt sie ihre Passion. Natürliche Strukturen und Materialien als Detailaufnahmen sind ebenso ihr Motiv wie Menschen, Plätze oder Gebäude, die sie zu verschiedenen Tageszeiten bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen sinnlich, atmosphärisch in Szene zu setzen weiß. "Aber ich bin noch am Anfang und lerne mit jedem Foto dazu", sagt sie.

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