Zum 500. Geburtstag soll`s richtig schön sein

Trier · Die Sanierung des Irscher Glockenturmes realisieren: Das ist das Ziel des Fördervereins Irscher Burg. Um das dazu notwendige Kapital zu erwirtschaften, präsentierte er bei der Wendelinuskirmes die erste Irscher Turmaktie - eine limitierte Auflage, gestaltet von Künstlerin Anja Streese.

 Sie erwarten mit Spannung den Verkauf der Irscher Turmaktie: Künstlerin Anja Streese (Bildmitte) und Elisabeth Benda, Udo Scherer, Marita Kohl und Winfried Benda vom Vorstand des Fördervereins (von links). TV-Foto: Manuel Beh

Sie erwarten mit Spannung den Verkauf der Irscher Turmaktie: Künstlerin Anja Streese (Bildmitte) und Elisabeth Benda, Udo Scherer, Marita Kohl und Winfried Benda vom Vorstand des Fördervereins (von links). TV-Foto: Manuel Beh

Foto: Manuel Beh (beh) ("TV-Upload Beh"

Trier. Bei der Wendelinuskirmes hat der Förderverein Irscher Burg die erste Irscher Turmaktie vorgestellt. Sie zeigt den Glockenturm und historische Textpassagen. Gestaltet und hergestellt wurde sie im Siebdruck von Künstlerin Anja Streese: "Für mich war es eine Ehre, die Aktie anfertigen zu dürfen. Gleichzeitig konnte ich viel über die Irscher Geschichte lernen."
Die Besucher der Kirmes hatten erstmalig Gelegenheit, die Aktie für 49,90 Euro zu erwerben. Rund 20 der 99 Exemplare wurden bereits verkauft: "Alle Aktien sind Unikate - keine ist genau wie die andere", erzählt Udo Scherer, Schriftführer des Fördervereins.
Der Erlös fließe in die geplante Sanierung des Glockenturms. Diese koste laut einem Gutachten rund 165 000 Euro. Hiervon übernehme das Bistum 60 Prozent, wobei die Gemeinde immer noch 66 000 Euro aus eigener Kraft aufzubringen habe. "Seit der Vereinsgründung 2011 haben wir 32 000 Euro erwirtschaftet - ungefähr die Hälfte der Kosten ist also gedeckt. Vor allem seitens des Denkmalschutzes gilt es, Einiges zu berücksichtigen", erklärt Scherer.Wasser dringt in Turm ein


Bis zum 500. Geburtstag des Turms im Jahre 2020 soll die Sanierung abgeschlossen sein. Und die Liste der Mängel ist lang. Besondere Sorgen bereiten dem Verein die Schäden an den tragenden Elementen des Turms: "An der Stelle, wo das Kreuz auf der Dachspitze befestigt ist, klafft ein Loch. Durch dieses dringt Wasser ein und verursacht starke Verwitterungsschäden. Der Putz platzt auf, Risse sind zu sehen, und auch die innere Holztreppe leidet darunter. Die Sanierung ist mehr als notwendig", erklärt Scherer.
Auch die Elektroversorgung und die Klöppel der Glocken müssten erneuert werden - immerhin ist die älteste Glocke 1685 gegossen worden. "Das Geld der Pfarrgemeinde reicht nur dazu, die laufenden Kosten zu decken. Würden sich alle 2000 Irscher engagieren und Mitglied im Förderverein werden, könnten wir längst mit der Sanierung beginnen", sagt Scherer. Er wünscht sich, dass das Projekt Kirchturm zu einem gemeinsamen Anliegen in ganz Irsch wird.
Streese ist gespannt, wie die erste Irscher Turmaktie angenommen wird: "Kunst spricht jede Generation an. Sicherlich ist es ein neuer Weg, mit Hilfe der Kunst auf den Glockenturm aufmerksam zu machen." Sechs Entwürfe habe Streese dem Vorstand des Vereins vorgelegt. Es sei jedoch nicht leicht gewesen, eine Entscheidung zu treffen, erläutert Scherer: "Alle Entwürfe hätten unsere Aktie schmücken können. Es steht bereits die Idee im Raum, in Zukunft eine Edition dieser Aktie anzubieten."Extra

Neben der Irscher Turmaktie bietet der Förderverein Irscher Burg auch einen Turmwein an. Der Grau- und Weißburgunder wird von einem ortsansässigen Winzer hergestellt und zugunsten der Turmsanierung mit eigenem Etikett verkauft. Zudem hat Anja Streese Ansichtskarten mit Turmmotiven gestaltet. Diese sind über das Irscher Pfarrbüro, bei den Veranstaltungen und über die Website des Fördervereins erhältlich. beh Nähere Infos: irscher-burg.de

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