Zum Jubiläum: Eine Karte für alle

Seit 25 Jahren zählen Porta Nigra, Kaiserthermen & Co. zum Unesco-Weltkulturerbe. Das Land als Besitzer der meisten Römerbauten würdigt das Jubiläum mit einer Kombi-Eintrittskarte. Die Antikencard soll Trier als Deutschlands Zentrum der Antike noch schmackhafter machen.

Trier. Viele Trierer kennen die Porta Nigra nur von außen. Touristen sind da klar im Vorteil: Die kommen in aller Regel wegen des weltberühmten römischen Stadttors in Deutschlands älteste Stadt und gönnen sich vielleicht außerdem noch einen Amphitheater-Besuch und eine Shopping-Runde, ehe sie - und auch das ist typisch für Trier - nach durchschnittlich zweitägigem Aufenthalt schon wieder entschwinden.

Geht es nach der Mainzer Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE), dann fällt der Abschied von Trier künftig viel schwerer, wenigstens nach so kurzer Zeit. Die Antikencard mache das "Trier-Erlebnis besonders schmackhaft", beurteilt Kulturstaatssekretär Walter Schumacher das neue Angebot: "So viel historisches Trier für so wenig Geld gab es noch nie."

Beide Karten ein Jahr gültig



Tatsächlich ist die Antikencard mehr als nur ein Kombiticket zur verbilligten Besichtigung der staatlichen Römerbauten Porta, Amphitheater, Kaiserthermen und Viehmarktthermen (Einzel-Eintrittspreis: 3 Euro) sowie zum Besuch des Rheinischen Landesmuseums (5 Euro). Sie bietet zusätzlich Ermäßigungen beim Eintritt in Stadtmuseum Simeonstift und Museum am Dom sowie Rabatte auf Stadt- und Erlebnisführungen.

Neben der Premium-Karte (Preis: 14 Euro) gibt es eine "Basic"-Version (9 Euro), die den Eintritt in zwei Römerbauten nach Wahl und ins Landesmuseum beinhaltet. Beide Karten-Varianten ermöglichen die Mitnahme von bis zu vier Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahre). Sie sind jeweils ein Jahr gültig und erhältlich unter anderem in den Römerbauten, dem Landesmuseum (Weimarer Allee) und der Tourist-Information an der Porta Nigra.

Anlass der Einführung ist ein rundes Jubiläum: Seit 25 Jahren stehen Triers Römerbauten (dazu zählen außerdem Römerbrücke, Barbarathermen, Konstantin-Basilika und die Igeler Säule) sowie Dom und Liebfrauen-Basilika auf der Weltkulturerbe-Liste der Unesco.

Zudem erfüllt die GDKE ihren Auftrag, kulturelles Erbe zu vermitteln, indem sie die Römerbauten auch für Veranstaltungen öffnet. So gehen 2011 wieder das von Stadt-Kulturbüro und Medienfabrik GmbH ausgerichtete Römerspektakel Brot & Spiele (2. bis 10. September) und Amphitheater-Open-Airs vom 4. bis 6. August (mit Helge Schneider, In Extremo und BAP) über die Bühne.

In den Kaiserthermen steigen vorerst keine Pop-Konzerte mehr. Nachdem er bei den sieben 2010er Veranstaltungen unter anderem mit Nina Hagen und Matt Bianco "85 000 Euro Verlust eingefahren" habe, übt sich Veranstalter Ingo Popp vorläufig in Kaiserthermen-Abstinenz.

2010 rund 30 000 Besucher



Eine Erfolgsgeschichte hingegen schreibt die Tourist-Information Trier (TIT) mit ihren Erlebnisführungen, die vor zehn Jahren mit dem "Gladiator Valerius" (Amphitheater) gestartet sind und später Zuwachs in Gestalt des "Tribun Mallobaudes" (Kaiserthermen), des "Zenturio" (Porta Nigra) und des "Teufels in Trier" (Altstadt) erhielten. "Wir hatten 2010 rund 30 000 Besucher bei 800 Erlebnisführungen", bilanziert TIT-Chef Hans-Albert Becker.

EXTRA LAUTER JUBILäEN



2011 feiert das geschichtsbewusste Trier mehrere Jubiläen. Aus Anlass des 25. Jahrestags der Aufnahme in die Unesco-Welterbeliste ist Trier Schauplatz der Auftaktveranstaltung des bundesweiten Tages des offenen Denkmals am 11. September. Vor zehn Jahren gab es die erste Erlebnisführung. Ihr folgten 5000 Aufführungen der aktuell vier Stücke. Das erste, "Gladiator Valerius" von Dominique Caillat, ist ab April als CD-Hörbuch erhältlich. Seit 20 Jahren organisiert die Mobile Spielaktion in den Sommerferien die historische Spielstadt an den Kaiserthermen. Thema vom 18. Juli bis 5. August: "Trier um 1800". rm.

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