Zusammen pauken, statt alleine aufzuschieben

Trier · Zu Hause lauert nur die Ablenkung, deshalb treffen sich Studenten zur "Langen Nacht des Lernens" im Studihaus und unterstützen sich gegenseitig beim Lernen und Hausarbeiten schreiben. Wächst die Zahl der Interessierten, zieht die Veranstaltung um.

 Wenn alle lernen, fällt die Konzentration leichter: Germanistikstudentin Bivien Papke arbeitet an einem Vortrag. TV-Foto: Benedikt Laubert

Wenn alle lernen, fällt die Konzentration leichter: Germanistikstudentin Bivien Papke arbeitet an einem Vortrag. TV-Foto: Benedikt Laubert

Foto: Benedikt Laubert (bel) ("TV-Upload Laubert"

Trier. Für Schüler hat mit den Sommerferien die wohl aufregendste Zeit im Jahr begonnen, einige Erwerbstätige werden diese Zeilen im Urlaub lesen - doch viele Studenten schlagen sich gerade durch eine stressige Zeit. Sie müssen viele Hausarbeiten parallel schreiben, Klausuren möglichst gut bestehen und das alles oft mit einem Nebenjob in Einklang bringen.
Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Uni hat deshalb nun zum zweiten Mal die "Lange Nacht des Lernens" veranstaltet.
Vegetarische Mettbrötchen


Schon als es um acht Uhr abends losgeht, haben sich einige Dutzend Studenten in den Räumen des Studihauses niedergelassen und tun gemeinsam das, was allein oft schwer ist: sich motivieren und konzentriert lernen. In langen Reihen sind die Tische angeordnet, an denen die Studenten sitzen; vor ihnen Laptops, Bücherstapel, ausgedruckte Texte aus Vorlesungen und jede Menge koffeinhaltige Getränke. Wer Hunger bekommt, bedient sich bei den vegetarischen "Mettbrötchen", die der AStA anbietet.
Aber selbst hier lauert Ablenkung: Germanistikstudentin Bivien Papke etwa ertappt sich mehrere Male dabei, wie sie sich auf ihrem Laptop in Facebook die neuen Fotos ihrer Freunde ansieht, anstatt zu lernen. Schnell verbannt sie die Ablenkung mit einem Klick und widmet sich wieder ihrem Vortrag, den sie in anderthalb Tagen in einer mündlichen Prüfung halten muss. "Die Lange Nacht des Lernens ist eine willkommene Gelegenheit, endlich diese Prüfung vorzubereiten. Ich habe das die ganze Zeit vor mir hergeschoben", sagt sie.
Die Idee der Lernnacht ist nicht neu, aber sie verbreitet sich gerade rasant: Auch in München, Köln und anderen Städten finden sich inzwischen Studenten zu einer "Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten", wie das Konzept mitunter heißt, zusammen.
Lehramtsstudent Jan Klassen lernt mit seinen Kommilitonen schon den ganzen Tag für eine Englisch-Klausur. Begonnen haben sie in der Bibliothek. Doch als sie dort zur Ruhe gemahnt wurden, haben sie ihre Arbeit ins Studihaus verlegt. "Hier kann man sich leise unterhalten, nebenbei etwas trinken, und die Atmosphäre ist angenehmer" sagt er.
"Wenn das Interesse an der Lernnacht weiter steigt, ziehen wir vielleicht in die Mensa um", sagt Fabian Schmid, der die Veranstaltung als Sozialreferent des AStA organisiert hat. Schon dieses Mal wird das Angebot rege genutzt - rund 50 Studenten sind gekommen, die Letzten packen erst um halb vier Uhr nachts ihre Laptops zusammen und gehen nach Hause.

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