Trierer „Auto-Rambo“ in Psychiatrie eingewiesen

Trier · Weil er im Wahn Anfang Januar in beispielloser Zerstörungswut in Trier mehrere Dutzend Autos zertrümmert hat, wird ein 44-jähriger Mann in die Psychiatrie eingewiesen. Das hat am Dienstag das Trierer Landgericht entschieden.

 Foto: dpa

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(sey) Nach Feststellung der Ersten Großen Strafkammer leidet der Beschuldigte unter einer Wahn-Erkrankung. Zur Tatzeit soll der 44-Jährige schuldunfähig gewesen sein. Der Vorfall hatte um die Jahreswende für erhebliches Aufsehen gesorgt. Mit einem Hammer schlug der Mann nachts auf Dutzende Fahrzeuge mehrerer Trier-Norder Autohäuser ein. So heftig, dass etliche Wagen anschließend reif waren für die Schrottpresse. Ein ermittelnder Polizist sprach später von einem „beispiellosen Zerstörungs-Feldzug“.

Besonders hart traf es seinerzeit das Trierer Audi-Zentrum, auf dessen Außengelände 33 teils hochwertige Fahrzeuge beschädigt wurden. Nicht ganz so viele Autos waren es auf dem Areal des benachbarten Volkswagen-Händlers. Die Ermittler schätzten den angerichteten Gesamtschaden auf über 400 000 Euro.

Den Urheber, einen aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden Mann, der sich laut Staatsanwalt als abgelehnter Asylbewerber in Deutschland aufhält, nahm die Polizei noch am Tatort fest. In dem gestern zu Ende gegangenen Sicherungsverfahren vor dem Landgericht hatte die Staatsanwaltschaft die Unterbringung des 44-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragt. Dem folgte auch die Kammer. Die Unterbringung in der Psychiatrie ist unbefristet, wird aber jährlich durch ein Gericht überprüft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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