Katholische Kirche Trierer Bischof gibt Pfarreien vier Jahre Zeit für neue Fusionen

Trier · Der erste Anlauf für eine Reform ist gescheitert, der zweite soll jetzt klappen: Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat für die ins Auge gefasste Strukturreform erste verbindliche Entscheidungen getroffen. Nicht alle sind darüber begeistert.

 Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat für die Strukturreform nun erste Entscheidungen getroffen.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat für die Strukturreform nun erste Entscheidungen getroffen.

Foto: dpa/Harald Tittel

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat im zweiten Anlauf für die zunächst von Rom ausgebremste Strukturreform einige wichtige Pfeiler eingerammt. Nach einer Mitteilung des Bistums sollen die bislang 32 Dekanate schrittweise durch 35 sogenannte Pastorale Räume abgelöst werden. In diesen Räumen soll es Vernetzungen und Kooperationen über die Pfarreien hinaus geben.

Die Zahl 35 kommt nicht von ungefähr: Nach den ursprünglichen Plänen Ackermanns sollte es künftig nur noch 35 Großpfarreien im Bistum geben. Diesen Ansatz hatten „die Römer“ aber gekippt. Nach dem Willen des Bischofs sollen sich die 887 Pfarreien nun „bis spätestens 2025“ innerhalb der Räume zu neuen Pfarreien zusammenschließen. Als Zielgröße war zuletzt von maximal 172 Pfarreien die Rede. Wenn es nur 150 wären – umso besser.

In dem jetzt veröffentlichten Schreiben bittet Ackermann die Gläubigen „von Herzen darum, den gemeinsamen diözesanen Weg mitzugehen“. Derzeit gebe es eine sogenannte Sondierungsphase, anschließend würden die vereinbarten Schritte „Zug um Zug umgesetzt“, wie es heißt.

Die bistumskritische Inititiative Kirchengemeinde vor Ort mahnte die Verantwortlichen vor überhasteten Reformschritten. Wenn man bedenke, dass der Bischof als Beauftragter zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle nach über zehn Jahren immer noch nicht seinen Auftrag erfüllt habe, sollte dem zweiten Anlauf für eine Strukturreform viel mehr Zeit eingeräumt werden, sagte Initiativen-Sprecher Harald Cronauer.

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