Missbrauchsvorwurf Opfer eines Priesters im Bistum Trier erinnern sich - „Jede Pause griff er sich eines der Kinder“

Trier · Ein Trierer Bistumspriester soll vor Jahrzehnten Dutzende Kinder missbraucht haben. Es gab Mitwisser, die nichts unternahmen oder die Taten sogar vertuschten. Die Erinnerungen der Opfer klingen dramatisch.

  Über dem Trierer Dom ziehen dunkle Wolken auf. Nicht zum ersten Mal werden von Missbrauchsopfern Vertuschungsvorwürfe erhoben.     

Über dem Trierer Dom ziehen dunkle Wolken auf. Nicht zum ersten Mal werden von Missbrauchsopfern Vertuschungsvorwürfe erhoben.  

Foto: dpa/Friso Gentsch

Ein katholischer Priester aus dem Bistum Trier soll sich über Jahrzehnte hinweg an Dutzenden Kindern vergangen haben, ohne dass der gebürtige Hunsrücker dafür zur Verantwortung gezogen worden ist. Die von mehreren Opfern gegen den  1994 verstorbenen Mann erhobenen Vorwürfe wiegen schwer. Wenn die Schilderungen stimmen – und daran gibt es keine Zweifel, hat der Dechant zahllose minderjährige Mädchen und Jungen missbraucht, gedemütigt oder geschlagen.Und: Das Trierer Generalvikariat und der damalige Bischof Bernhard Stein wussten von den pädophilen Neigungen des Geistlichen; auch die Schulbehörde und die Koblenzer Staatsanwaltschaft hatten den Mann nach unserer Zeitung vorliegenden Dokumenten und Opferaussagen im Blick. Mehr aber auch nicht. Strafrechtliche Ermittlungen wurden eingestellt. Und die Schulbehörde begnügte sich damit, von einer weiteren Verwendung des Priesters im Schuldienst „dringend“ abzuraten.