An Fastnacht gehen in der neuen Gemeindehalle in Leiwen die Lichter an

Leiwen · Auf der Großbaustelle in der Schulstraße läuft es nach Plan. Im neuen Ortszentrum wird es keine Bierzapfanlage geben, dafür aber Weinkühlschränke. Der krönende Abschluss des Projekts hat eine künstlerische Note.

 Blick vom Bühnenbereich in die neue Leiwener Gemeindehalle. Bis zu 350 Personen sollen hier Platz finden. TV-Fotos (2): Albert Follmann

Blick vom Bühnenbereich in die neue Leiwener Gemeindehalle. Bis zu 350 Personen sollen hier Platz finden. TV-Fotos (2): Albert Follmann

Foto: (h_tl )
 Auch in der ehemaligen Hausmeisterwohnung wird gearbeitet.

Auch in der ehemaligen Hausmeisterwohnung wird gearbeitet.

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 Das Gemeindezentrum in Leiwen (links) entsteht auf dem früheren Schulhof als Anbau an die Schule. Skizze: schuh + weyer architekten, Schweich

Das Gemeindezentrum in Leiwen (links) entsteht auf dem früheren Schulhof als Anbau an die Schule. Skizze: schuh + weyer architekten, Schweich

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Leiwen Auf dem Leiwener Weinfest wird traditionell kein Bier ausgeschenkt. Folgerichtig soll es auch im künftigen, beinahe fertiggestellten Gemeindezentrum keine Bierzapfanlage geben. Stattdessen gibt es Weinkühlschränke. Auf diese Feststellung legt Leiwens Ortsbürgermeister Sascha Hermes Wert.
Zu einem absoluten Bierverbot will man sich in der Moselgemeinde allerdings nicht durchringen: "Wer sich im Gemeindezentrum einmietet, darf selbstverständlich Bier ausschenken und eine Zapfanlage mitbringen", verspricht Hermes.
In seiner Dezember-Sitzung möchte der Gemeinderat die Nutzungs- und Gebührenordnung für das neue Schmuckstück inmitten des Dorfes festlegen. Die Preise stehen nach Mitteilung des Ortsbürgermeisters noch nicht fest, man werde sich aber an den Gebühren für das Bürgerzentrum in Schweich und das Bürgerhaus in Hetzerath orientieren. Vereine und Bürger aus Leiwen sollen günstiger mieten können als Auswärtige.
Vereine und Privatpersonen können sowohl die große Halle buchen als auch den kleineren, abtrennbaren Foyerbereich. Das Foyer ist ein Multifunktionsraum. Die Schüler der benachbarten Ganztagsschule werden dort ihr Mittagessen einnehmen. Schule und Halle bekommen getrennte Küchen. Von der Schule gibt es einen Zugang zum Gemeindezentrum über die frühere Hausmeisterwohnung im Parterrebereich. Dort werden die Toilettenräume des Gemeindezentrums untergebracht.
Derzeit sind die Handwerker auf der Großbaustelle an der Schulstraße schwer aktiv. Die Bühne wird gezimmert, Fliesen und Parkett verlegt, Decken verkleidet. Im Schultrakt sind die Decken bereits aufwendig saniert worden (der TV berichtete). Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dort noch Elektro- und Brandschutzarbeiten vorgenommen werden. Die Verbandsgemeinde (VG) Schweich ist Trägerin der Grundschule.
Für das gut 2,6 Millionen Euro teure Gemeindezentrum schießt das Land rund 1,1 Millionen Euro zu. Dabei handelt es sich um Fördermittel aus dem Investitionsstock. Laut Ortsschef Hermes bewegen sich die Kosten im vorgegebenen Rahmen. Es seien zwar außerplanmäßige Mehrkosten von etwa 300 000 Euro entstanden. Dies liege jedoch nicht an höheren Baukosten, sondern an einer höherwertigen Ausstattung - unter anderem beim Mobiliar und der Küche.
Nach Rücksprache mit den Vereinen habe sich die Gemeinde für die Anschaffung einer Profiküche mit Fritteuse und Bräter entschieden, so Hermes.
Die Außenanlagen sollen erst im Frühjahr 2018 angelegt werden, weil sie dann besser mit dem geplanten verkehrsberuhigten Ausbau der Schulstraße und den Arbeiten der Verbandsgemeindewerke koordiniert werden können. Vor der Halle soll ein Festplatz mit Strom- und Wasseranschluss angelegt werden, der auch als "zweiter Schulhof" (Hermes) genutzt werden kann.
Die Halle, die etwa 350 Menschen Platz bietet (bestuhlt), ist inklusive Foyer 375 Quadratmeter groß. Alle Vereine werden sie nutzen dürfen, seien es der Musikverein und der Gesangverein für Konzerte, der Karnevalsverein für Kappensitzungen, der Theaterverein für Aufführungen oder die Winzertanzgruppe für Tanzveranstaltungen. Laut Ortsbürgermeister Hermes zeigt der Ferienpark Eurostrand Interesse, das Gemeindezentrum als Tagungsstätte zu nutzen.
Krönender Abschluss der Baumaßnahme in Leiwen soll ein Werk der in London lebenden Künstlerin Rut Blees Luxemburg sein: eine in Beton gegossene Fotografie. Die Künstlerin, die schon in europäischen Metropolen ausgestellt hat, wurde 1967 in Trier geboren und wuchs in Leiwen auf.
Der Name des künftigen Gemeindezentrums steht noch nicht fest. Der Gemeinderat werde aus den bisher eingegangenen 85 Namenvorschlägen einige in die engere Wahl nehmen und dann entscheiden, teilt Ortsbürgermeister Hermes mit.

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