Infrastruktur Panne beim Aufbau der Stahltreppe

Bahnhof Schweich: Die provisorische Überführung zum Bahnsteig wurde aus Sicherheitsgründen wieder abgebaut.

 Der Hausbahnsteig in Schweich (links) wird so angehoben, dass Reisende höhengleich in die Züge einsteigen können. Bis zum Jahresende soll der Bahnhof in der Moselstadt barrierefrei sein.

Der Hausbahnsteig in Schweich (links) wird so angehoben, dass Reisende höhengleich in die Züge einsteigen können. Bis zum Jahresende soll der Bahnhof in der Moselstadt barrierefrei sein.

Foto: Albert Follmann

Der Ausbau des Schweicher Bahnhofs läuft auf Hochtouren. Eine Kolonne legt den sogenannten Hausbahnsteig am Bahnhofsgebäude neu an. Andere Arbeiter bohren mit schwerem Gerät im Bereich der Unterführung. Das sind Vorarbeiten für den Aufzug, der ab kommendem Jahr die Reisenden bequem zum Mittelbahnsteig und damit zu den Zügen in Richtung Trier oder Koblenz bringen soll.

Wie Projektleiter Ralph Kuttig von der Bahntochter DB Netz AG mitteilt, wird in der Nacht zum Montag, 3. September, ein begehbares Gerüst aufgebaut, über das die Reisenden auf den Mittelbahnsteig gelangen. Kuttig bestätigt auf TV-Anfrage, dass bereits am vergangenen Wochenende eine Stahlkonstruktion aufgebaut wurde. Diese sei aber aus Sicherheitsgründen kurz darauf wieder abgebaut worden. Kuttig: „Der Durchgang war nicht breit genug. Das hätte Probleme im Begegnungsverkehr der Fußgänger geben können.” Nun soll die Konstruktion etwa 40 Zentimeter zum Gleis 2 (Fahrtrichtung Koblenz) verschoben werden.

Ein Leser hatte die TV-Redaktion auf den fehlgeschlagenen Arbeitsschritt am Schweicher Bahnhof aufmerksam gemacht. Wie andere Beobachter auch, mutmaßt er, dass etwas mit der Statik nicht stimmte. „Selbst für den Laien sah die Konstruktion gefährlich aus.”

Projektleiter Kuttig misst dem Zwischenfall keine große Bedeutung bei. Es seien dadurch keine Verzögerungen bei dem Projekt eingetreten, auch gebe es keine Schuldzuweisungen. Mit Störungen im Bahnverkehr ist laut Kuttig nicht zu rechnen, wenn am Wochenende der provisorische Übergang errichtet wird. Die acht Meter hohe Stahltreppe überquert die Oberleitung. Sie soll etwa drei Monate stehen. In dieser Zeit werden die Unterführungen saniert. Nach Auskunft des Projektleiters werden die Treppen schmäler dimensioniert als jetzt. Das sei nötig, um Platz für die beiden Aufzüge zu schaffen.

Wie der ganze Bahnhof, so ist nach Mitteilung des Projektleiters auch der Bereich Unterführung/Aufzüge auf möglicherweise im Boden schlummernde Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg abgesucht worden. Kuttig gibt Entwarnung: „Der Bahnhof ist bombenfrei.” Damit sei auch davon auszugehen, dass der Zeitplan für den Ausbau bis Ende 2018 eingehalten werden könne.

 Teile der Stahlkonstruktion für die provisorische Brücke zum Mittelbahnsteig lagern vor dem Schweicher Bahnhof. Hinten ist ein Bohrgerät zu sehen.

Teile der Stahlkonstruktion für die provisorische Brücke zum Mittelbahnsteig lagern vor dem Schweicher Bahnhof. Hinten ist ein Bohrgerät zu sehen.

Foto: Albert Follmann

Der Neubau des Hausbahnsteigs, die Verlängerung des Mittelbahnsteigs, die Sanierung der Personenunterführung und der Rückbau nicht mehr benötigter Bahnsteige soll etwa 1,22 Millionen Euro kosten. Die Aufzüge schlagen mit 1,44 Millionen Euro zu Buche. Finanziert wird das aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) der Bahn für den barrierefreien Ausbau kleinerer Stationen (siehe Info). Der Kostenanteil der Stadt Schweich beträgt 100 000 Euro, die VG Schweich beteiligt sich mit 215 000 Euro.

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