Bauen für die Bildung

Schweich/Trier · Im Schweicher Norden rollen die Baumaschinen für ein einzigartiges Projekt: Zwei Schulen verschmelzen zu einer.

 Die Erdbewegungen deuten an, wo Grundschule und Treverer-Schule in Schweich hinkommen. Oberhalb des Kreisels ist die Lebenshilfe-Baustelle, unten links das Baugebiet Ermesgraben. TV-Foto: Portaflug

Die Erdbewegungen deuten an, wo Grundschule und Treverer-Schule in Schweich hinkommen. Oberhalb des Kreisels ist die Lebenshilfe-Baustelle, unten links das Baugebiet Ermesgraben. TV-Foto: Portaflug

Foto: (h_tl )

Schweich/Trier Im Schweicher Norden, Nähe Bahnhof, wird seit einigen Tagen mit schwerem Gerät gerarbeitet. Aufmerksamen Autofahrern wird aufgefallen sein, dass in Höhe der Einmündung Ermesgraben/Kreisstraße 39 eine Straße gepflastert wurde. Der Weg dient nur einem Zweck: der Erschließung des integrativen Schulzentrums.
Wenn die Grundschule Schweich und die Treverer-Förderschule gebaut sein werden - nach jetzigem Planungsstand könnte das bis Anfang 2021 der Fall sein - wird die provisorische Baustraße beseitigt. Das künftige Schweicher Schulzentrum soll während des laufenden Betriebs nur aus Richtung Bahnhofstraße angefahren werden können.
Für Fußgänger sowie Fahrrad- und Rollstuhlfahrer wird eine 300 Meter lange Rampe vom Baugebiet Ermesgraben zum Schulzentrum errichtet. Sie führt auf halber Höhe eines Erdwalls bis zu einer Brücke über die K 39, und von dort aus mit leichtem Gefälle hinunter ins Schulzentrum (der TV berichtete).
Wie die Kreisverwaltung mitteilt, wird die Schule über mehrere Komponenten erschlossen: Dem Bau einer Erschließungsstraße, die von der Bahnhofstraße entlang des Schulgeländes verläuft (einschließlich der Versorgungsleitungen); dem Bau eines Lärmschutzwalls entlang der K 39 samt Fußgängerrampe und dem Bau jener vorhin erwähnten 50 Meter langen Baustellenzufahrt, die auf die Einmündung Ermesgraben stößt und während der Hochbauphase bestehen bleibt.
Ferner werden Mulden ausgehoben, in denen das Oberflächenwasser gesammelt wird. Die Lebenshilfe Trier-Saarburg beteiligt sich an den Kosten der Entwässerung, weil sie ebenfalls davon profitiert. Derzeit errichtet die Lebenshilfe in unmittelbarer Nachbarschaft einen Integrativen Kindergarten und ein Wohnheim.
Bauherr der inneren Erschließung und des Schulbaus ist der Zweckverband "Integratives Schulprojekt Schweich". Ihm gehören die Träger der Partnerschulen an, das ist für die derzeit noch in Trier ansässige Treverer-Schule mit dem Förderschwerpunkt motorische Entwicklung der Kreis Trier-Saarburg und für die Grundschule die Verbandsgemeinde (VG) Schweich. Der Zweckverband wird die beiden Schulen auch betreiben.
Stand März 2017 belaufen sich die Baukosten auf 39,33 Millionen Euro. Kreis und VG haben sich auf einen Kostenschlüssel geeinigt, nach dem Bau und Erschließung abgerechnet werden. Danach bezahlt der Kreis 58,2 Prozent und die VG 41,8 Prozent. Von den geschätzten Gesamtkosten von 41,25 Millionen Euro entfallen demnach 24 Millionen Euro auf den Kreis und 17,25 Millionen Euro auf die VG Schweich (Kostenaufstellung siehe Info).
Die geplante Fußgängerbrücke über die K 39 und die Rampe zur Schule werden von der Stadt Schweich geplant. Die Kosten übernehmen zu je einem Drittel Kreis, VG und Stadt. Die Gesamtkosten inklusive Grunderwerb und Erschließung betragen nach heutigem Stand 44,05 Millionen Euro.
Laut Kreisverwaltung ist die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord derzeit mit der schulbautechnischen Prüfung des Mammutprojekts befasst. Parallel werde die Planung von dem Berliner Architekturbüro Numrich Albrecht Klumpp "verfeinert".Extra: DER KOSTENSCHLÜSSEL FÜR DIE SCHULEN

 Das Integrative Schulprojekt (links) im Modell. Davor ist die Schulstraße mit Wendehammer zu erkennen. In der Mitte verläuft die K 39. TV-Foto: Albert Follmann

Das Integrative Schulprojekt (links) im Modell. Davor ist die Schulstraße mit Wendehammer zu erkennen. In der Mitte verläuft die K 39. TV-Foto: Albert Follmann

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Die rund 41 Millionen Euro, die das Integrative Schulprojekt Schweich nach derzeitigem Stand kosten soll (ohne den Grundstückserwerb), teilen sich wie folgt auf: Erschließung/Herrichtung: 2,37 Millionen Euro; Hochbau: 21,15 Millionen Euro; Haustechnik: 6,77 Millionen Euro; Außenanlagen: 2,89 Millionen Euro; Ausstattung/Kunst am Bau: eine Million Euro; Baunebenkosten: 7,05 Millionen Euro. Die Kostenaufteilung von 58,2 Prozent für den Kreis und 41,8 Prozent für die Verbandsgemeinde Schweich ist verbindlich festgelegt worden für bereits bestehende Abrechnungen sowie für die noch folgenden (ohne Grunderwerb und äußere Erschließung). Der offizielle ErsteSpatenstich für den Bau der Schulen ist am kommenden Freitag, 7. Juli, um 16 Uhr.

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