Betriebe müssen räumen

Newel · Weil es keine Einigung über eine Erschließung des seit mehreren Jahren von Firmen genutzten Geländes bei Butzweiler gibt, besteht die Kreisverwaltung auf der Räumung. Die Nutzer der Konversionsfläche wissen nun nicht wohin und sind sauer.

Newel. Der eine lagert gesammeltes Altmetall wieder vor der Haustür, der andere denkt darüber nach, seinen Betrieb zu schließen. Die Reaktionen auf die Entscheidung des Gemeinderats Newel, sich nicht auf eine Erschließung des rund 20 Hektar großen Konversionsgeländes nahe Butzweiler einzulassen, mögen unterschiedlich sein. Sauer sind offensichtlich jedoch viele betroffene Nutzer des Geländes. Denen wird nach Auskunft der Kreisverwaltung in den kommenden Tagen ein Brief zugestellt, der zur Räumung der Flächen auffordert. Oswald Laudor (Erdarbeiten) beispielsweise fühlt sich von den Kommunalpolitikern hintergangen. Er wird sein Unternehmen schließen oder komplett aus Newel weggehen. Ihm stößt besonders auf, dass angeblich eine siebenstellige Summe notwendig sein soll, um das Gelände zu erschließen. "Ich weiß, wie viel so etwas kostet", sagt Laudor, der mit seinem Betrieb gerne geholfen hätte, eine günstige Erschließung zu ermöglichen.Matthias Hoppstetter (Schrotthandel) hat Konsequenzen gezogen und auf dem Konversionsgelände gelagertes Altmetall abtransportiert. "Das steht jetzt wieder vor meinem Haus", sagt er. "Ich weiß ja nicht, wohin ich sonst die Sachen stellen soll." Er fühlt sich so wie Matthias Wagner von Ortsgemeinde, Verbandsgemeinde und Kreis im Stich gelassen. Brennholzhändler Wagner sagt: "Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg." Im Gespräch mit den Vertretern der Ortsgemeinde sei es seiner Ansicht nach immer nur darum gegangen zu sagen, warum etwas nicht geht. Im Gespräch, an dem nach Auskunft von Teilnehmern unter anderem kein Mitarbeiter der Kreisverwaltung teilnahm, hatten Vertreter der Ortsgemeinde kurz nach der Kommunalwahl erklärt, was sie kurz vor der Wahl in einer nichtöffentlichen Sitzung beschlossen hatten. Dabei war es um die Frage gegangen, ob und wie für das Konversionsgelände ein Bebauungsplan erstellt werden kann und was das alles kosten wird (der TV berichtete). Im Ergebnis war der Rat der Meinung, dass eine Erschließung des Geländes für die Gemeinde große finanzielle Risiken berge. Was aus dem Gelände wird, dass auf Kordeler Bann liegt und nach einer Erschließung Newel zugeschlagen werden sollte, ist offen.Meinung

Zumindest ungeschicktNach Meinung der Rats war der Plan zur Erschließung des Nato-Geländes zu risikoreich für die Gemeinde. Das kann der Rat so entscheiden. Es ist jedoch unverständlich, bis nach der Wahl zu warten, ehe man den Betroffenen die vor der Wahl getroffene Entscheidung mitteilt. Diese Vorgehensweise wirkt im besten Fall ungeschickt. Man könnte auch sagen, sie hat Geschmäckle, da man sich vielleicht nicht getraut hat, die Fakten auf den Tisch zu legen. h.jansen@volksfreund.de

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