Braune Fluten mit Blitz und Donner

Aach/Welschbillig · Starke Gewitter mit Regen und Sturm sind am Dienstagabend über die Region gezogen. Die Feuerwehren pumpten vollgelaufene Keller leer und beseitigten umgestürzte Bäume. Betroffen waren Teile der Kreise Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm und Bernkastel-Wittlich. Besonders heftig wütete das Unwetter im Raum Aach/Welschbillig.

Aach/Welschbillig. Eine Unwetterfront, die sich aber nur punktuell austobte, hat am Dienstagabend zahlreiche Feuerwehren in der Region in Atem gehalten. In der Trierer Einsatzzentrale gingen gegen 21 Uhr die ersten Notrufe ein. Die Anrufe kamen zunächst aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich, wo in Irmenach und in Traben-Trarbach einige Straßen überflutet waren. Etwa 20 Minuten später traf es den Kreis Trier-Saarburg und dort besonders die Orte Aach, Newel und Welschbillig in der Verbandsgemeinde Trier-Land.
Marc Buschmann von der Feuerwehr Trier-Land: "An den Regenmessstellen im Raum Aach/Newel wurde von 21 bis 21.10 Uhr ein Niederschlag von 18 bis 35 Litern pro Quadratmeter registriert. Dann begann für uns die Arbeit."
In Aach schossen die Wassermassen von der Höhe in den Ort hinein, wobei sich eine regelrechte Schlammlawine bildete. 20 Leute der Feuerwehr Aach und rund 40 Aacher Bürger kämpften bis Mitternacht mit dem Schlammsee in der Dorfmitte, wobei auch Traktoren mit Frontlader im Einsatz waren. In Newel musste die Feuerwehr sieben Häuser leer pumpen. Betroffen waren meist Kellerräume - aber auch in Erdgeschosswohnungen und Geschäftsräumen stand die braune Flut bis zu 30 Zentimeter hoch.
Besonders heftig traf es auch Welschbillig, wo elf Keller und Einliegerwohnungen leer gepumpt werden mussten. Am Mittwochmorgen rückte die Welschbilliger Wehr nochmals zu einem vollgelaufenen Heizungskeller aus. Die schon oft von Unwettern geplagten Kordeler kamen verhältnismäßig glimpflich davon. Die örtliche Feuerwehr musste dort zwei Keller leer pumpen und einen umgestürzten Baum beseitigen.
Unterspülte Bäume entwurzelt


Auch außerhalb der Orte hinterließ das Unwetter Spuren: Zahlreiche Bäume stürzten um, da ihr Wurzelwerk unterspült war. Die L 43 zwischen Beßlich und Aach musste von Schlamm und Geröll befreit werden. Ebenso betroffen war die B 422 bei Kordel.
Im Nachbarkreis Bitburg-Prüm wurde in Meckel die Hauptstraße überflutet, und ein Keller lief voll. Kleinere Einsätze hatte auch die Feuerwehr von Idesheim an der Kyll.
Marc Buschmann spricht in der Nachbetrachtung von einem "Punktschadensereignis". Das Unwetter habe sich also nur auf eng begrenzte Zonen beschränkt, aber dennoch in der Verbandsgemeinde Trier-Land für einen Feuerwehrgroßeinsatz mit rund 80 Kräften gesorgt. Im Einsatz waren dort die Feuerwehren von Aach, Newel, Welschbillig, Kordel und Olk.

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