Bürgermeister wehrt sich gegen Vorwürfe

Igel · "Ein Ruderstand wird zum Politikum" - der TV-Bericht über die Beschaffung eines Feuerwehrboots vom 27. August für die Igeler Wehr sorgt für Widerspruch. Verbandsgemeindebürgermeister Wolfgang Reiland reagiert.

Igel. Missverständlich oder sogar falsch seien einige der Vorwürfe im TV-Bericht, sagt VG Bürgermeister Wolfgang Reiland. Dabei geht es um den Streit zwischen Freiwilliger Feuerwehr Igel und ihrem Förderverein auf der einen Seite und der Verwaltung und dem VG-Rat auf der anderen Seite über die Anschaffung eines Feuerwehrbootes. Reiland weist die Vorwürfe in mehreren Punkten zurück:

Der Sachverstand: Der Verwaltungschef wehrt sich gegen den vom Igeler Kurt-Winfried Bindges erhobenen Vorwurf, dass die "zuständigen Stellen in der Verwaltung ohne technischen Sachverstand geurteilt hätten", welches Boot angeschafft werde. Die Verbandsgemeinde habe sich bei der Beschaffung an die Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz als zuständige Stelle in Rheinland-Pfalz gewandt, sagt Reiland. Die habe mitgeteilt, dass ein Außenbordmotor mit Pinnensteuerung ausreichend sei und ausgeführt, dass ein solches Boot auf der Mosel sogar wesentlich wendiger zu steuern sei und gegebenenfalls schneller reagiere als das von der Feuerwehr favorisierte Modell. Der Landesfeuerwehrschule könne mit Sicherheit nicht der technische Sachverstand abgesprochen werden, sagt Reiland.

Die Mehrheit: Die Aussage, eine "politische Mehrheit im VG-Rat habe die Verwaltung dabei unterstützt" müsse präzisiert werden: Der Vergabebeschluss sei vom Rat einstimmig bei zwei Enthaltungen ohne Gegenstimme gefasst worden. An der Abstimmung habe auch VG-Ratsmitglied Bindges teilgenommen, so die Verwaltung.

Die Beschaffung: Dass es Verzögerungen bei der Beschaffung des Bootes gegeben habe, sei nicht einseitig der Verwaltung anzulasten, betont Reiland: Bis Mitte 2011 hätten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Igel gar nicht über die notwendigen Bootsführerscheine verfügt. Außerdem habe die Genehmigung der ADD zur Beschaffung des Bootes nach inzwischen geänderten technischen Regeln nicht vorgelegen. Reiland: "Zwei im ersten Halbjahr 2012 durchgeführte Ausschreibungen wurden vom Haupt- und Finanzausschuss aufgehoben, da entweder kein Bieter die technischen Voraussetzungen erfüllte und da Mitglieder der Feuerwehr Igel öffentlich erklärt hatten, sie weigerten sich, das Boot wie von den zuständigen VG-Gremien beschlossen mit Pinnensteuerung zu übernehmen." Die Ausschreibung, die letzlich zur Vergabe am 12. Dezember 2012 führte, sei dann aber ausdrücklich von der Freiwilligen Feuerwehr Igel akzeptiert worden.

Der Förderverein: Im Rahmen dieses Ausschreibeverfahrens habe der Förderverein eine Kostenbeteiligung abgelehnt. Nicht korrekt sei die Aussage "der Förderverein sei im Juli 2013 kurzfristig angefragt worden", die Mehrkosten für einen Steuerstand auf dem Boot zu übernehmen. Richtig sei vielmehr, dass Vertreter des Fördervereins zu diesem Zeitpunkt - also mehr als sechs Monate nach dem Vergabebeschluss, als sich das Boot bereits im Bau befand - auf die VG zukamen und dieses Angebot machten. Ende Juli 2013 teilte der Förderverein dann wiederum mit, dass man sich entschlossen habe, die Mehrkosten nicht zu übernehmen. mic

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