Dank an die Retter alter Bauten

TRIER. Dank für die Rettung vor dem Verfall: Zum 16. Mal zeichnete der Kreis Trier-Saarburg Eigentümer historischer Gebäude für den beispielhaften Erhalt der alten Bausubstanz aus. Ebenfalls geehrt wurden Handwerker, die an der Restaurierung beteiligt waren.

Zu der Feierstunde im Saal der Kreisverwaltung begrüßte Landrat Günther Schartz die Bürgermeister Bernhard Busch und Leo Sauer von den Verbandsgemeinden Ruwer und Saarburg, die Vertreter der betreffenden Ortsgemeinden, die Kreisbeigeordneten Dieter Schmitt und Helmut Reis, Mitglieder des Ausschusses für Heimat- und Kulturpflege sowie Vertreter des Architektenbeirats. Sein Dank galt der Bewertungskommission, die vor keiner leichten Aufgabe gestanden habe. "Hohes Niveau aller fünf Gebäude"

Unter der Leitung des Kreisbeigeordneten Dieter Schmitt hatte die Jury fünf Objekte im Kreis unter die Lupe genommen. Mit am Entscheidungstisch saßen Wolf-Manfred Müller vom Landesamt für Denkmalpflege, der ehrenamtliche Denkmalpfleger des Kreises, Helmut Löwenberg, sowie Annette Frenzen, Norbert Jungblut und Wilfried Schramm vom Ausschuss für Heimat und Kulturpflege. "Die Jury hatte eine schwere Entscheidung zu treffen angesichts des hohen Sanierungsniveaus aller fünf Gebäude", betonte Schartz. Anschließend überreichte der Landrat die Denkmalplakette des Kreises an Maria und Wolfgang Thewes aus Kasel, an die Saarburgerin Karin Massem und an Ulrike Kohl aus Wincheringen-Bilzingen. Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Dachdeckerfirma Heinrich Scholtes & Sohn aus Kasel, der Fenster- und Innenausbaubetrieb Enders aus Klausen und der Fensterbaubetrieb Wagner aus Saarburg. Wolfgang Karthäuser von der unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises erläuterte die restaurierten Objekte. Alle drei ausgezeichneten Häuser hatten über lange Zeit leer gestanden und wiesen entsprechende Schäden auf. Sie wurden in diesem Zustand von ihren heutigen Eigentümern erworben und behutsam für eine neue Nutzung saniert und gestaltet. Im Gebäude von Maria und Wolfgang Thewes, ein so genanntes Quereinhaus an der Straße "Hinter dem Spieles" in Waldrach, entstanden nach der Sanierung Wohnungen. Auch der "Winkelhof" von Ulrike Kohl in Wincheringen-Bilzingen wird nach der Sanierung als Wohnraum genutzt. Im Haus von Karin Massem in Saarburg entstand neben zwei Wohnungen auch ein Büro.Viele Gebäude warten noch auf Sanierung

"Die restaurierten und prämierten Gebäude haben Vorbildcharakter", sagte Landrat Schartz. Viele Häuser seien bereits durch die Bemühungen ihrer Besitzer in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege für die Zukunft bewahrt worden. Leider warteten noch zahllose Gebäude, vorwiegend in den Ortskernen, auf ihre Instandsetzung und eine neue Nutzung. Dasselbe Thema griff Professorin Marie-Luise Niewodniczanska in ihrer Festrede mit dem Titel "Ohne Nutzung - keine Zukunft" auf. Sie warnte vor einem zunehmenden Verfall alter ländlicher Bausubstanz und der Verödung der Dorfkerne. "Die Überbewertung der Neubaugebiete am Ortsrand bei Vernachlässigung des Dorfkerns führt zu einem innerörtlichen sozialen Gefälle", sagte Niewodniczanska. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde vom jungen Querflöten-Ensemble der Kreismusikschule Schweich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort