Schweich/Trier/Waldrach. Bei der Gewässerrenaturierung werden die Planungsfehler der vergangenen Jahrzehnte ausgebügelt. Besonders in den 60er Jahren wurde fast kein Bachlauf auf freier Flur von der Begradigungs- und Betonierwut verschont. Ziel war die optimale Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen. Zurück blieben biologisch tote Gewässer, in denen sich weder Fisch, Frosch oder Krebs halten konnten und die bei starken Niederschlägen gefährlich schnell aus ihrem Zwangsbett traten.
In den 90er Jahren setzte das Umdenken ein: Als regionales Pilotprojekt begann 1993 das Ruwer-Randstreifen-Programm. Dabei erhielten der Fluss und seine Nebenläufe innerhalb von elf Jahren auf 186 Kilometern Länge ihre natürliche Gewässer- und Auenlandschaft zurück. Ebenfalls startet 1993 in Rheinland-Pfalz das Programm Aktion Blau, das insbesondere die Kommunen bei der Renaturierung kleiner Bäche (Gewässer dritter Ordnung) unterstützt.
In der VG Schweich wurden seither sieben Gewässer renaturiert oder sind noch in Arbeit: Das bisher größte Projekt war die Renaturierung des Föhrenbachs von Föhren über Schweich bis zur Mosel. Weitere Projekte: Lehmbach (Schweich), Schantelbach (Leiwen), Rheinsbach (Naurath/Eifel), Feller- und Nosserbach (Fell), Kahlenbach (Bekond).
In der VG Ruwer wurde bisher der Kundelbach in Kasel renaturiert. Nicht zur Aktion Blau zählte die Umwandlung des alten Mühlenteiches in Trier-Ruwer in einen Bachlauf. Dies war ein Nebenprodukt des L-149-Ausbaus.
In der VG Trier-Land laufen in Zusammenarbeit mit der VG Konz Gewässerarbeiten im Bereich des Franzenheimer Bachs. In der Gemeinde Aach wird das Gewässer Auf der Wiese offengelegt und teilweise umgeleitet, damit es nicht mehr in Richtung Wohnbebauung fließen kann. Nach der Renaturierung hat der Bach eine Länge von rund 450 Metern. f.k.