Dorfplatzprojekt scheitert an Anliegerrecht

Trierweiler · Der Parkplatz neben der Pfarrkirche in Trierweiler wird entgegen den ursprünglichen Plänen nicht zu einem Dorfplatz umgestaltet, sondern bleibt bestehen. Das hat der Ortsgemeinderat entschieden. Zudem soll das Parkplatzangebot im Ortszentrum um 20 Stellflächen erweitert werden.

 Bleibt Abstellfläche für Autos: Der Gemeinderat Trierweiler hat das Projekt Dorfplatzgestaltung begraben müssen. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Bleibt Abstellfläche für Autos: Der Gemeinderat Trierweiler hat das Projekt Dorfplatzgestaltung begraben müssen. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Foto: Friedhelm Knopp (f.k.) ("TV-Upload Knopp"

Trierweiler. Parkende Autos prägen das Bild auf dem Platz im Schatten von St. Dionysius in Trierweiler. Und so soll es auf absehbare Zeit bleiben. Dies hat der Ortsgemeinderat von Trierweiler in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Mit der einstimmig bei vier Enthaltungen getroffenen Entscheidung vollführte der Rat eine Wendung um 180 Grad.

Sieben Monate zuvor, am 21. Mai 2015, hatte sich das Gremium für eine komplette Neugestaltung der Örtlichkeit ausgesprochen und beim Büro ISU in Bitburg wegen eines Kostenvoranschlags für die Planung angefragt. Die Autos sollten Platz machen für Bepflanzung, Sitzgelegenheiten, möglicherweise einen Brunnen und für Raum zur Begegnung und zum Feiern.

Die Kostenkalkulation lag inzwischen vor - 23 000 Euro sollte die Planung kosten. Die Umgestaltung und der Bau eines Ersatzparkplatzes waren mit insgesamt rund 400 000 Euro veranschlagt worden. Doch inzwischen hat sich die Situation geändert. "Aus der Sache wird nichts", erklärte Ortsbürgermeister Matthias Daleiden in der ersten Ratssitzung 2016. Der Grund sei, dass die Gemeinde nicht völlig frei über ihren Platz verfügen könne. Daleiden: "Es wurde festgestellt, dass auf dieser Fläche für 14 von den rund 40 Stellplätzen im Grundbuch eine Baulast zugunsten von privaten Anliegern eingetragen ist. Die kann nicht ohne weiteres aufgehoben werden." Sie berechtige die dort ansässigen Arztpraxen zur Nutzung der Parkplätze. Und es sei nicht zu erwarten, dass die Betreffenden auf dieses Recht verzichten würden. Da helfe auch der geplante Ersatzparkplatz auf dem Flurstück In der Wild nichts, zumal sich der Weg für gehbehinderte oder anders beeinträchtigte Patienten von dort zu den Praxen verlängern würde.

Schließlich beschloss der Rat einstimmig bei vier Enthaltungen, das Projekt Platzgestaltung einzustellen und keinen Planungsauftrag zu erteilen.
Nicht eingestellt wird nach Mitteilung des Ortsbürgermeisters die Planung für den neuen Parkplatz In der Wild. Der Bauausschuss empfiehlt, die Zahl der ursprünglich vorgesehenen 40 Stellplätze auf 20 zu reduzieren, weil auch der alte Parkplatz neben der Kirche erhalten bleibt. Dennoch sieht die Gemeinde weiteren Stellplatzbedarf im Umkreis von Edeka-Markt, Apotheke und Bürgerhaus.
Der Bau des neuen Parkplatzes ist mit rund 100 000 Euro veranschlagt. Hinzu kommen rund 20 000 Euro für Bepflanzung und Beleuchtung.
Um das Areal für Festveranstaltungen nutzen zu können, sind auch ein Strom- und ein Wasseranschluss vorgesehen.
Die genaue Gestaltung steht noch nicht fest - der Bauausschuss hat den Auftrag, über die Planvarianten zu entscheiden. 2017 soll der Platz fertiggestellt werden.Extra

Die Brückenprüfung durch Experten des Landes hat ergeben, dass zwei von elf Bauten über den Trierweilerbach stark marode sind: Der befahrbare Übergang aus Mauerstein an der Straße Zum Mühlenbach muss komplett ersetzt werden, ebenso die hölzerne Fußgängerbrücke an der Kayser-Schmetting-Straße. Bei anderen Brücken reicht eine Sanierung. Beschlossen wurde, die Maßnahmen in einer Gesamthöhe von rund 90 000 Euro in den Haushalt aufzunehmen. Einstimmig beschlossen wurde der Forstwirtschaftsplan 2016. Den Erläuterungen von Revierförster Rainer Feist schickte Ortsbürgermeister Matthias Daleiden voran, dass es für die Gemeinde vorrangig sei, eine noch so kleine schwarze Zahl unter die Bilanz zu schreiben und dass der Gemeindewald nachhaltig, also ohne Verlust von bewaldeten Flächen, bewirtschaftet werde. Im Wirtschaftsplan 2016 stehen den Ausgaben von 80 000 Euro Einnahmen von etwa 82 000 Euro gegenüber, was ein kleines Plus von 2000 Euro ergibt. Revierförster Feist wies zudem auf den inzwischen üblichen Brennholzpreis von 37 Euro/Festmeter hin, wogegen der Preis in der Gemeinde Trierweiler weiter bei kaum kostendeckenden 35 Euro/Festmeter liege. Eine entsprechende Anhebung wurde einstimmig beschlossen. Ursula Schilling (FBL-Ratsmitglied) wurde einstimmig zur neuen Leiterin der Gemeinde- und Schulbibliothek gewählt. f.k.

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