Ein Dorf sammelt für seine Chronik

Der Heimat- und Verkehrsverein Thomm hat mit seiner Vorsitzenden, Hannelore Weber, im Ort buchstäblich eine Interessenslawine losgetreten. Mitbewohner wollen am Erstellen einer eigenen Dorfchronik mitarbeiten.

 Dittmar Lauer, Hans-Peter Michels, Hannelore Weber (sitzend von links) sowie Simon Schabo und Michael Stolz (hinten von links) betrachten die ersten alten Fotos und Pläne, die in der neuen Chronik ihren Platz finden sollen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Dittmar Lauer, Hans-Peter Michels, Hannelore Weber (sitzend von links) sowie Simon Schabo und Michael Stolz (hinten von links) betrachten die ersten alten Fotos und Pläne, die in der neuen Chronik ihren Platz finden sollen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Thomm. (dis) Noch steht der Name des geplanten Werks nicht fest. Doch die Thommer wollen unter Leitung von Heimat- und Verkehrsverein (HVV) und Ortsgemeinde eine Chronik, die am Ende auch "Heimatbuch" heißen könnte, erstellen. Vorsitzende Hannelore Weber freut sich: "Mit der ersten Mitteilung im Amtsblatt haben wir scheinbar eine Lawine losgetreten." In den Wohnungen im Ort werde in lange nicht mehr geöffnete Schubladen nach Fotos oder Plänen gesucht, die dem Arbeitskreis zur Verfügung gestellt werden. Voller Eifer hat auch Alt-Ortsbürgermeister Gerhard Müller die Vorsitzende angerufen: "Komm mal zu mir, ich habe da was für Dich."

Im Haus der Gemeinde trifft sich der Arbeitskreis in regelmäßigen Abständen, um zu sichten, zu sprechen und zu planen. Er will sich der Bewahrung, aber auch der Erforschung von historisch wichtigen Quellen der Ortsgeschichte widmen. Dazu zählen schriftliche Zeugnisse und auch Fotos aus staatlichem, kommunalem, kirchlichem und privatem Besitz. Sie sollen die Geschichte des Dorfes dokumentieren und für die Nachwelt überliefern.

Vor den Mitgliedern des Arbeitskreises liegen bei der jüngsten Sitzung alte Fotos, Pläne, Karten, Kopien von Urkunden sowie die alten Chroniken der Pfarrkirche und der Schule auf den Tischen. "Das ist noch lange nicht alles", vermutet Weber. Sie will noch mit älteren Bewohnern sprechen und die Geschichte des Ortes mit Erzählungen und Erinnerungen vervollständigen. "Es gibt viel zu tun", sagt auch der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Trier-Saarburg, Dittmar Lauer. Er hat sich bereiterklärt, die Thommer beim Erstellen der Chronik zu unterstützen. Denn er kennt sich bestens in den Archiven in Trier, dem Landeshauptarchiv Koblenz, dem Landesarchiv in Münster oder auch dem Archiv des Franziskanerordens aus und weiß die Suche nach dem Namen "Thomm" einzugrenzen.

Der Ort ist erstmals Anfang des 13. Jahrhunderts in den Beschreibungen der Besitztümer und Rechte des Erzbischofs erwähnt worden. Urkundlich taucht Thomm erstmals im Jahr 1217 auf. Geht es nach Lauer, kann das Werk in zwei Jahren erscheinen. Wer im Arbeitskreis mitarbeiten möchte, ist eingeladen. Ansprechpartner sind: Alfons Berens, Otmar Brittner, Siegfried Gorges, Karl-Heinz Keiser, Manfred Mattes, Marlene Matte, Petra Mattes, Hans-Peter Michels, Simon Schabo, Michael Stolz, Hannelore Weber, Dieter Weinl und Dittmar Lauer.

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