Ein Familienmensch wird Ehrenbürger

Klüsserath · Die Ortsgemeinde Klüsserath hat im Rahmen einer großen Feierstunde in der Alten Ökonomie Ewald Follmann mit dem Ehrenbürgerbrief ausgezeichnet. Der bekannte Musiker, Chorleiter und Küster versteht es immer noch, Menschen für den Gesang zu begeistern.

Klüsserath. Landrat Günther Schartz zählt zu den ersten Gratulanten. Dieser Abend sei ein besonderer Anlass für Klüsserath und den zu Ehrenden. Follmann sei ein Steuermann in allen seinen Jahren im kirchlichen wie auch kulturellen Leben gewesen.
Der 80-Jährige war fast 65 Jahre lang Küster und Chorleiter. "Klüsserath kann stolz sein auf einen solchen Mann", sagt der Landrat. Der Familienmensch erfahre jetzt eine seltene Ehrung, die er aber auch für sein kulturelles Engagement verdient habe. Die Urkunde, unterzeichnet von der Bürgermeisterin Christiane Horsch und Ortsbürgermeister Günter Herres, fasst die Arbeit von Follmann beeindruckend zusammen: "In Würdigung aller Verdienste danken die Klüsserather Bürger Ewald Follmannn für das über Jahrzehnte ausgeübte zielstrebige Engagement und seinen außergewöhnlichen persönlichen Einsatz."
Herres geht in seiner Ansprache ("Alle Tätigkeiten kann man wirklich nicht aufzählen") auf die markanten Aktionen des Musikers ein. Follmann fragt indessen: "Wie konnte ich das alles unter einen Hut bringen?"
Auch er habe mal klein angefangen. Vom Sängerknaben und Messdiener im Jahre 1949 war er zum Helfer des damaligen Küsters aufgestiegen. Und irgendwann habe man ihm gesagt: "Mach du weiter". Nach dem dreijährigen Besuch der Dom-Musikschule stand der Kirchen- und Sängerkarriere nichts mehr im Weg. Der "freche Jung vom Land", bei dem "das Herz stimmte und für den Gesang schlug", übernahm die Leitung der Knaben-Schola des Kinder- und Kirchenchores. Zusätzlich arbeitete er als Organist und war Chorleiter in der Pfarrei St. Martin in Ensch.
Das waren die Anfänge seines Schaffens. Es gibt wohl an der Mosel keinen Chor, den Follmann nicht bestens kannte. Neben den zusätzlich von ihm gegründeten drei Mandolinenorchestern leitete er über 30 Jahre hinweg gleichzeitig 16 Chöre. Er wurde Kreis-Chorleiter, Regional-Chorleiter, Jugendreferent im Kreis und im Sängerbund Rheinland-Pfalz sowie Mitglied im Musikausschuss Rheinland-Pfalz sowie Vorsitzender des heutigen Kreis-Chorverbandes Trier-Saarburg.
Die Ehrungen vom Sängerkreis, dem Sängerbund und dem Bistum für sein unermüdliches und engagiertes Schaffen blieben nicht aus. Die höchste Auszeichnung, die Verdienstmedaille, erhielt er vom Land Rheinland-Pfalz. Beachtlich: In den vielen Stunden für die Vereine hat seine Familie ihn ständig unterstützt.
Alle Ortsvereine verschönerten mit ihren Beiträgen den Festabend.

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