Kirche Einfühlsamer Einsatz im Altenheim

Schweich · Schwester Jasmin wirkte 33 Jahre in Schweich und half dort Menschen. Jetzt geht sie wieder zurück nach Indien – und nimmt einiges mit.

 Wohnte ihr halbes Leben in Schweich und half dort bedürftigen Menschen: Die indische Schwester Jasmin.

Wohnte ihr halbes Leben in Schweich und half dort bedürftigen Menschen: Die indische Schwester Jasmin.

Foto: Sandra Blass-Naisar

33 Jahre lang hat Schwester Jasmin weit weg von ihrer Heimat gelebt, um im Altenheim St. Josef in Schweich ihren Dienst zu tun. Und den hat sie mit viel Herz und Seele getan, liebevoll, einfühlsam, immer mit einem guten Wort auf den Lippen. Auch wenn die Arbeit auf der Demenzstation oft das Äußerste von ihr gefordert hat.

Jetzt hat die Generaloberin der „Congregation of the Mother of Carmel”, der ersten indischen Ordensgemeinschaft für Frauen, sie ins Generalmutterhaus nach Kerala in Südindien zurückgerufen. Und Schwester Jasmin lächelt leise. Sie freut sich, zurückzukehren. „Indien ist mein Mutterland, Deutschland mein Vaterland, denn Deutschland ist auch meine Heimat geworden”, sagt die Ordensfrau, die am Valentinstag 60 Jahre alt wird und mehr als die Hälfte ihres Lebens in Schweich verbracht hat. „Denn da wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein”, zitiert sie einen ihrer Lieblingsverse aus dem Lukas-Evangelium.
Wie es die Regel der Karmeliterinnen fordert, war sie durch Werke der barmherzigen Liebe für das Reich Gottes tätig. „Ich bin zufrieden”, sagt Schwester Jasmin, „alles ist gut, wie es ist.” Welche Herausforderungen in Indien auf sie warten, darüber macht sie sich keine Gedanken. „Es wird sich schon etwas finden. Ich bin bereit zu tun, was zu tun ist.”

Die 33 Jahre in Schweich seien schnell vorbeigegangen, erzählt sie und hält inne. Wieder dieses leise Lächeln. 1989 sei sie für ein Jahr zurückgekehrt nach Indien, weil sie eigentlich doch eher in einem Orden leben wollte, ganz auf Gebet und Stille konzentriert. Doch die Oberin habe erneut angeklopft und um Hilfe gebeten. Sie werde in Schweich gebraucht.

So ist sie nach einem Jahr wieder zurückgegangen und hat in ihrem kleinen Konvent in der Brückenstraße mit den derzeit sieben Schwestern wie in einer Familie gelebt. Eine Familie mit sehr unterschiedlichen Charakteren und Temperamenten. Schwester Jasmin ist die Stille, Introvertierte, die gern ihre Zeit mit dem Studium der Bibel verbringt und sich immer wieder Textpassagen markiert, über die sie meditiert.

„In meinem Herzen nehme ich die Menschen mit, die immer da waren für andere, die geholfen haben, ohne zu fragen. Menschen, die für mich Heimat waren.”

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