Er hat 33 Jahre lang in Waldrach für Ordnung gesorgt

Waldrach · Gräber ausheben, Laub fegen, Rasen mähen, Schnee räumen: Zu tun hatte Norbert Meyer 33 Jahre lang genug. Und die Arbeit lässt nicht nach. Aber für den 66-jährigen Gemeindearbeiter ist es genug: Den Job in Waldrach gibt er Anfang November auf und ist als Rentner nur noch seiner Frau und seinen Hobbys verpflichtet.

 Norbert Meyer dreht eine letzte Runde auf dem Rasenmähtraktor der Gemeinde Waldrach.TV-Foto: Dietmar Scherf

Norbert Meyer dreht eine letzte Runde auf dem Rasenmähtraktor der Gemeinde Waldrach.TV-Foto: Dietmar Scherf

Waldrach. "Jetzt ist es genug", sagt Norbert Meyer, der 33 Jahre als Gemeindearbeiter in der Ruwertalgemeinde tätig war. Aber der 66-Jährige blickt gern auf seine Arbeit zurück. "Nach meiner Bewerbung im August 1979 kam der inzwischen verstorbene Ortsbürgermeister Johann Bales zu mir und fragte, ob ich mit einer Sense umgehen könne." Das Kopfnicken von Meyer reichte damals aus, um als Gemeindearbeiter eingestellt zu werden. In den folgenden Jahrzehnten hat Meyer einiges geleistet. 300 Gräber habe er anfangs noch mit Hacke und Schaufel ausgehobenen. "Besonders heftig war diese Arbeit im Januar 1980. Damals waren 15 Gräber vorzubereiten, und der Boden war 50 Zentimeter tief gefroren." Seine schönste Arbeitsstelle war der Park in der Trierer Straße. Hier konnte er seiner Lieblingsarbeit, dem Rasenmähen, dem Laubkehren und auch dem Säubern der Wege nachgehen.
Verstärkung bekam Meyer mit Hermann-Josef (Jupp) Schmitt (1989) und Christoph Ambré (1999). "Mit dem Jupp habe ich gemauert, gepflastert, im Weinberg Treppen gebaut und auf dem Friedhof neue Wege angelegt." Natürlich waren die Männer auch in den Wintermonaten beim Schneeräumen und beim Streudienst gefordert. "Im vergangenen Jahr starb mein Lebensretter, unsere Katze Micky", erzählt Meyer. Das Tier hatte sich 1999 immer wieder auf der Couch um seinen Hals gelegt und ununterbrochen miaut. Für ihn und seine Frau Agnes war dies ein ungutes Zeichen. Die Untersuchung beim Arzt bestätigte, dass Meyer an einer schweren Krankheit im Mund- und Halsbereich litt. Nach Operation und längerer Heilungsphase (Meyer: "Ohne Micky hätte ich das nicht überlebt") konnte Meyer seine Arbeit wieder als Teilzeitkraft aufnehmen. "Ich war mit Leib und Seele Gemeindearbeiter und habe daher auch noch um ein Jahr verlängert." Künftig will er nur noch Tennis spielen und für den eigenen Bedarf im Wald Holz für den Ofen machen. dis

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