Erfolg für Sirzenich

TRIERWEILER-SIRZENICH. Die Zahlen belegen eindrucksvoll: Der Sirzenicher Hof ist wieder voll in der Riege der anerkannten Reitturniere aufgenommen. 500 Starts mit 330 Pferden und 150 Reitern sprechen für sich.

Erst vor drei Jahren riss die 29-jährige Antje Häschke den Reiterhof aus dem Dornröschenschlaf und küsste so manchen Pferdeliebhaber wach. Jetzt will sich die gebürtige Görlitzerin nicht auf den verdienten Lorbeeren ausruhen, sondern sich weiter dem Pferdesport widmen. Wegen der vielen Nennungen hat Pächterin Häschke mit dem auf dem Hof beheimateten Reitverein das Turnier auf drei Tage gestaffelt. Das ist auch angesichts der insgesamt 19 Dressur- und Springprüfungen dringend erforderlich. Die Turnierteilnehmer sind zwischen 12 und 55 Jahre alt. Sie kommen aus Rheinland-Pfalz, den angrenzenden Bundesländern und dem benachbarten Luxemburg. Und trotzdem: Mit nur 20 Helfern, dazu sechs Wertungsrichtern sowie Detlev Weyand als Parcourschef und Michael Geßner in der Auswertung und Erfassung schafft Häschke das scheinbar Unmögliche. Zu den Helfern zählt auch fast die komplette Verwandtschaft aus Görlitz. Sie ist mit einem riesigen Grill, Holz, Besteck und drei Spanferkeln angerückt und unterstützt die Turniergastronomie. Antje Häschke sitzt selbst mehrfach im Sattel und stellt sich mit ihren Pferden den Prüfern. Mit ihrem gekürten Hengst "Fürst Falkenberg" gewinnt sie sogar die Dressurpferdeprüfung Klasse A. Damit hat der Vierjährige seine Qualifikation für seine Laufbahn als Deckhengst verlängern können. Damit nicht genug. Mit "Roncally" belegt die Pächterin bei der Reitpferdeprüfung ohne Mindestleistung den zweiten Platz und reitet am Sonntag mit "Royal Surprice" beim Sirzenicher Hofderby mit. "An den drei Turniertagen bieten wir viel Programm rund um das Pferd", sagt Antje Häschke. Höhepunkte bei den Dressurprüfungen sind die "Intermediaire-I-Kür mit Musik". Dazu haben sich die Reiter ihre eigene Musik und die Reihenfolge der Lektionen zusammengestellt. "Diesen Sprung zur Kür zu schaffen, ist aber nicht so einfach", sagt Karin Erfurt. Die zehn besten Reiter - sie müssen sich in mehreren Durchgängen qualifizieren - schaffen es zur "Intermediaire-I-Kür" am Sonntag. Zwölf Hindernisse sind zu überwinden

Das spannendste und zugleich schwierigste beim Springreiten ist die Klasse S. Dabei haben Pferd und Reiter zwölf Hindernisse, sie sind bis zu 1,45 Meter hoch und 1,50 Meter breit, zu überwinden. Karin Erfurt: "Der Höhepunkt für die Zuschauer ist und bleibt das Sirzenicher Hofderby." Über Lautsprecher kommentiert, absolvieren die gemeldeten 22 Reiter zunächst den Springparcours, galoppieren dann über das Gelände des Hofes zu dem vor Jahren angelegten Springgarten. Besonders schwierig: Pferd und Reiter müssen sich hier von den bisher übersprungenen bekannten bunten Balken auf Naturhindernisse umstellen. Bodenwälle, quer liegende Baumstämme und grüne Hecken sind im Garten möglichst schnell und ohne Fehler zu überwinden. Nicht nur der sportliche Aspekt zählt beim 3. Reitturnier in Sirzenich. Nein, ganze Familien fühlen sich beim Programm vom Ponyreiten bis zur Pferdemalerin Anna Lukasik-Fisch wohl.

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