Ersthelfer in leuchtendem Gelb - First Responder der Verbandsgemeinde Ruwer mit neuen Jacken

Waldrach · Die Verbandsgemeinde Ruwer hat drei neue First Responder beauftragt. Damit man diese und ihre Teamkollegen in Zukunft auf den ersten Blick erkennt, haben sich die „Helfer vor Ort“ einheitliche Jacken zugelegt. Zu oft schon hat man sie im Notfall nicht zum Patienten gelassen.

Ersthelfer in leuchtendem Gelb - First Responder der Verbandsgemeinde Ruwer mit neuen Jacken
Foto: Anja Fait

In der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer gehören die Helfer - also die Menschen, die im Notfall zeitgleich mit dem Rettungsdienst alarmiert werden - entweder dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), dem Malteser Hilfsdienst (MHD) oder der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) an. Geht deren Piepser, fahren sie auf eigene Kosten mit ihren Privatautos und in Zivilkleidung zum Einsatzort. Erkennt man sie dort nicht als First Responder, geht wertvolle Zeit verloren. Um hier Abhilfe zu schaffen, sind jetzt einheitliche Jacken für die Helfer vor Ort angeschafft worden.

Was und wer genau hinter den Begriffen "Helfer vor Ort" oder "First Responder" steckt, wie die neuen Jacken aussehen und wie sich das Ganze finanziert:

First Responder: Die VG-Ruwer-Helfer vor Ort oder First Responder (aus dem Englischen für "zuerst Antwortender") verfügen über eine mindestens 80-stündige, basismedizinische Ausbildung, die sie dazu qualifiziert, im Notfall die Zeit bis zum Eintreffen der eigentlichen Rettungskräfte mit geeigneten Maßnahmen zu überbrücken. Manche der derzeit 13 Aktiven kommen auch hauptberuflich aus diesem Sektor. Als Ergänzung zur Rettungskette werden sie immer dann über Funk von der Leitstelle in Trier alarmiert, wenn sich ein Notfall so darstellt, dass von Anfang an ein Notarzt benötigt wird oder der Mitarbeiter der Leitstelle dies für notwendig erachtet (bewusstlose Person, Reanimation, akute Herzproblematik, Atemnot, Verkehrsunfall).

Da sie "vor Ort" wohnen oder arbeiten, treffen sie häufig als Erste am Einsatzort ein. Als Helfer vor Ort leisten sie ihren Dienst freiwillig und ohne Bezahlung. Trifft der Rettungsdienst ein, unterstützen die First Responder diesen falls nötig weiter oder widmen sich den Angehörigen. Die Helfer vor Ort sind in fünf Einsatzgruppen eingeteilt.

Einsatzgruppen: Der Gruppe Hochwald (bedient werden die Orte Farschweiler, Herl, Lorscheid, Osburg, Riveris) gehören an: Hermann Longen aus Lorscheid, Hans-Jürgen Schake und Thomas Knechtel aus Osburg sowie Mike Held aus Farschweiler. Die Gruppe Holzerath (Bonerath, Hinzenburg, Holzerath, Schöndorf) wird von Thomas Kluge aus Bonerath abgedeckt. Der Gruppe Kasel (Kasel, Mertesdorf) gehören an: Daniel Hofmann und Alexandra Timm aus Kasel sowie Daniel Simon aus Mertesdorf. Für die Gruppe Pluwig (Pluwig, Gusterath, Geizenburg, Ollmuth) ist Gunter Butschan aus Pluwig im Einsatz. Zur Gruppe Waldrach (Waldrach, Morscheid, Riveris) zählen Sebastian Steffes, Marc Kirwald, Uwe Möllenkamp und Christoph Maxheim (alle aus Waldrach). In 2014 wurden die Helfer vor Ort zu insgesamt 155 Einsätzen gerufen (Hochwald 78, Waldrach 33, Kasel 27, Holzerath 10, Pluwig 7).

Die neuen Jacken: Ein leuchtendes Gelb ist die Hauptfarbe der neuen Einsatzjacken. Sowohl am Vorderteil als auch am Rücken sind Absetzungen in Rot eingearbeitet. Mehrere fluoreszierende Streifen in Silber sorgen dafür, dass die Helfer vor Ort auch bei Dunkelheit gut gesehen werden. Am oberen Teil des Rückens ist die Aufschrift "First Responder" angebracht, am Vorderteil rechts stehen Name und Ausbildungsstand der jeweiligen Einsatzkraft (zum Beispiel "D. Hofmann, Rettungssanitäter"). Auf der linken Brusttasche ist das Wappen der Verbandsgemeinde Ruwer angebracht, darüber die Aufschrift "First Responder". Gesamtkosten der Neuanschaffung: 3015 Euro.

Die Finanzierung: 5000 Euro stellt die VG Ruwer den First Respondern jährlich aus dem Haushalt zur Verfügung.

Um die laufenden Kosten, etwa zur Prüfung und Wartung medizinischer Geräte, decken zu können, sind sie zudem auf Spenden angewiesen. Diese werden bei der Verbandsgemeinde Ruwer als zweckgebunden, etwa für die Beschaffung automatischer, externer Defibrillatoren oder anderer medizinischer Geräte, verbucht. Spendenkonten sind eingerichtet bei der Sparkasse Trier: BIC: TRISDE55; IBAN: DE94585501300003800018, und bei der Volksbank Trier: BIC: GENODED1TVB; IBAN: DE83585601030000170000; Kontoinhaber ist jeweils die Verbandsgemeindekasse Ruwer; Verwendungszweck: 1-12700.4149 oder "Spende Helfer vor Ort/First Responder". Auf Wunsch wird eine Spendenquittung ausgestellt: Telefon 06500/918-104.

In der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land leisten 15 First Responder Freiwilligen-Dienst. Sie gehören dem Maltheser Hilfsdienst (MHD; 11) oder dem Deutschen Roten Kreuz (DRK; 4) an. Einsatzgebiete sind Langsur/Igel, Welschbillig, Ralingen, Aach, Newel, Kordel, Franzenheim/Hockweiler. In der VG Schweich fahren 19 First Responder raus (DRK 9/MHD 10).

Einsatzorte sind Leiwen, Köwerich, Detzem, Ensch, Föhren/Naurath, Industriepark Föhren, Klüsserath, Mehring, Pölich, Schleich, Fell, Riol, Kenn, Kenner Ley und die L 145. anf

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