Dorfentwicklung Es lebe die Freundschaft!

Mertesdorf · Mit Abgesandten aus ihrer französischen Partnergemeinde feiern Mertesdorfer Bürger die Einweihung ihres neu gestalteten Dorfplatzes. Währenddessen sind  sind einige Kinder auf der Suche nach einer sprudelnden Attraktion.

 Gemeinsam enthüllen sie die neue Namenstafel des Platzes St. Just-la-Pendue:  (von links) Guy Serre, Peter Feldges, Colette Channelière, Ruth Wilhelm.

Gemeinsam enthüllen sie die neue Namenstafel des Platzes St. Just-la-Pendue:  (von links) Guy Serre, Peter Feldges, Colette Channelière, Ruth Wilhelm.

Foto: Silke Jessen

Die großen und die kleinen Flaggen sind gehisst und schmücken den gemütlichen Dorfplatz. Ein Küsschen hier, ein Küsschen da, ein Küsschen dort: Franzosen und Mertesdorfer begrüßen sich ganz herzlich nach französischer Manier, tauschen Geschenke aus und singen gemeinsam die deutsche Nationalhymne. Mit heimischen Weinen, moselländischen Mehlknödeln, flotten Klängen von Saxitude, einem luxemburgischen Saxofon-Quartett, und Klaviermusik von Sandra Breiling wird die deutsch-französische Freundschaft in Mertesdorf intensiv gelebt und gefeiert. Während die zahlreichen Gäste den zweisprachigen Reden lauschen, sucht ein kleiner blonder Junge nach der neuen Dorfattraktion. Sichtlich enttäuscht zieht er immer wieder seinen Fuß über einen dunkel gepflasterten Kreis. Er hat wohl schon Bekanntschaft mit dem Wasserspiel gemacht und weiß wohl, dass aus den sechs im Boden eingelassenen Düsen seit kurzem herrlich plätschernde und sprudelnde Fontänen schießen können. Auch die elfjährige Viktoria und die neunjährige Charlotte aus Mertesdorf inspizieren mit ihren Fingern die Düsen, haben dann aber doch Angst, die Fontänen könnten einfach so lossprudeln und huschen schnell zur Seite.

Ortsbürgermeisterin Ruth Wilhelm weiß, warum das Wasserspiel außer Betrieb ist: „Wir mussten die Fontänen ausschalten, damit unsere Gäste heute Abend nicht von unten nass werden. Natürlich sind sie sonst immer an. Neben den Wasserfontänen wurde der gesamte Platz mit Betonsteinen neu gepflastert, die Beete wurden neu angelegt und unter anderem mit Hainbuchen, Lavendel und Rosen bepflanzt. Die Baumaßnahme hat ungefähr ein Jahr gedauert. Das Ingenieurbüro Bach hat die Planung und die Bauaufsicht übernommen, die Trierer Baufirma Schnorpfeil die Ausführung“, erklärt die rührige Ortschefin. Während ihrer zweisprachigen Rede erzählt sie von der Herzlichkeit und den Gastgeschenken ihrer französischen Freunde aus St. Just-la-Pendue (Departement de Loire, in der Region Auvergne-Rhône-Alpes). „Wir haben bereits einen französischen Hahn auf dem Dach, eine Sonnenuhr, eine Eiche aus Frankreich auf unserem Friedhof, eine Bank von unseren Freunden und nun haben wir einen neuen Platz.  Sie schließt ihre Rede mit den Worten: „Es lebe die Freundschaft! Es lebe Mertesdorf! Es lebe St. Just-la-Pendue!“

Als dann Ruth Wilhelm, die Präsidenten der beiden Partnerschaftsvereine, Peter Feldges und Guy Serre, sowie Colette Channelière (Vertreterin des französischen Ortsbürgermeisters) gemeinschaftlich an einem weißen Tuch ziehen, enthüllen sie eine neue Schiefertafel. Und auf der steht: Platz St. Just-la-Pendue. Seit inzwischen 22 Jahren pflegen Mertesdorfer und Franzosen ihre Gemeindepartnerschaft. „Wir besuchen uns jährlich immer im Wechsel, immer um Christi Himmelfahrt herum, in diesem Jahr sind 33 Franzosen zu uns gekommen, erklärt Peter Feldges, der Präsident des Mertesdorfer Partnerschaftvereins. In seiner anschließenden Rede stimmt er aber auch nachdenkliche Töne an. Er hofft auf Unterstützung aus der jungen Mertesdorfer Generation. Colette Chanellière, deren Rede von Bernd Ziuber übersetzt wird, erzählt von deutschen Gastgeschenken: von Rosen aus Trier, von deutschsprachigen Büchern in der heimischen Bibliothek und von einem Hinweisschild auf Mertesdorf. „Wir gestalten Europa auf kommunaler Ebene“, so die Französin.

Auch sie schließt ihre Rede mit den Worten: „Vive le jumelage! Vive Mertesdorf! Vive St. Just-la-Pendue!“

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