Fell feiert den Barbaratag

Fell · Zum Gedenken an die Schutzpatronin der Bergleute, die heilige Barbara, sind die Bergmannskapelle Fell sowie zahlreiche Bürger in einer Prozession von der Pfarrkirche durchs Dorf zur Barbaragrotte gezogen.

 Tradition: Mitglieder der Bergmannskapelle Fell tragen die Statue der heiligen Barbara durchs Dorf. Foto: privat

Tradition: Mitglieder der Bergmannskapelle Fell tragen die Statue der heiligen Barbara durchs Dorf. Foto: privat

In manchen Gegenden ist es Brauch, am Barbaratag, dem 4. Dezember, Zweige von Obstbäumen zu schneiden und in einer Vase in der Wohnung aufzustellen. Gehen die Zweige auf, bedeutet dies nach altem Volksglauben Glück für das kommende Jahr. Der Gedenktag an die Heilige, die zu den 14 Nothelfern gehört, bringt einige noch lebendige Traditionen mit sich.

In dem vom Bergbau geprägten Fell ist es etwa Tradition, dass am Sonntag nach dem Barbaratag Mitglieder der Bergmannskapelle Fell die festlich geschmückte Statue der Heiligen, die über die Bergleute wacht, durchs Dorf tragen. Musiker spielten und Feller Bürger zogen mit bis zum Ortsausgang zur Barbaragrotte. So wie einst die Bergleute, die am 4. Dezember von den Stollen Richtung Kirche gezogen waren, um ihre Patronin zu ehren.

Vor der Prozession hatte Pastor Andreas Bronder in der voll besetzen Pfarrkirche St. Martin mit den Gläubigen einen besonderen Gottesdienst gefeiert: Die Bergmannskapelle Fell unter der Leitung von Uwe Lex und der Männergesangverein hatten die Messe musikalisch mitgestaltet. "Viele, die heute hier sind, können sich noch an den Bergbau erinnern", sagte Simone Hennen, erste Vorsitzende der Bergmannskapelle. Sie rief auch die Wochen des Bangens um die Minenarbeiter in Chile und die geglückte Rettung im Oktober ins Gedächtnis der Anwesenden. "Die Schutzpatronin hat den Kumpeln in Chile zur Seite gestanden", meinte Hennen. Nach der Prozession gedachten die Teilnehmer an der Barbaragrotte der Vorfahren, die unter schwersten Bedingungen unter Tage gearbeitet hatten.

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