Fell. Blauer Septemberhimmel, Gegackere und Gemuhe: Auf der Wiese neben dem Festzeltplatz in Fell ist Tierschau. Marco Krieger aus Kenn hat Ochsen, Esel und Mini-Shetlandponys mitgebracht, um sie Hunderten von Zuschauern zu zeigen. "Weil meine Tiere in brachliegenden Weinbergen hier im Ort weiden, möchte ich sie auch zeigen", sagt der Tierhalter. Matthias Graf aus Fell-Fastrau ist mit sechs Ziegen vertreten. "Ich möchte diese Tradition des Feller Marktes damit unterstützen", erklärt er.Gänseklara am Schluss

Helmut Krämer kennt die Tierschau von Kindesbeinen an. "Erst wurden nur Kühe gezeigt und prämiert", erinnert sich der 74-Jährige. Er wird traditionell am Ende der Tierschau 2015 gemeinsam mit seiner Frau Klara (Gänseklara) und Karola Krämer mit Gänsen, Enten und Hühnern zu sehen sein. Heute stellen die Tierhalter ihre Pferde, Kühe, Ziegen oder das Federvieh nur zur Schau. Sogar ein mehrfach ausgezeichnetes Fohlen, das für das deutsche Fohlenchampionat qualifiziert ist (Fellerhof), ist zu sehen.
"Seht interessant für Kinder", sagt Ortsbürgermeister Alfons Rodens, der auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Feller Markt ist. Die Arge hat mit 300 ehrenamtlichen Helfern das viertägige Fest gestemmt. Bei der Schau könnten die Kinder Tiere sehen, die sie im Alltag nicht sehen würden. Die Zäune sind in diesem Jahr höher und stabiler. Denn im vergangenen Jahr war ein eineinhalb Tonnen schwerer Bulle fast außer Kontrolle geraten. "Wir haben darauf reagiert", sagt Rodens.
Eine Neuerung hatte es auch am Sonntagabend gegeben: Statt der Schönen, die alle Jahre wieder über den Laufsteg im Festzelt stolziert waren, um Miss Römische Weinstraße zu werden, hatte die Band Osburn aus der Nachbargemeinde Osburg das Zelt gerockt. Das Phänomen Feller Markt hat sich auch am Montag gezeigt: Hunderte feierten schon am Mittag, gleich nach der Tierschau, bei Wein und Livemusik (Follmannduo, Bergmannskapelle Fell, Sunshine DJ Sonja, De Hofnarren) im großen Festzelt.