Gusterather sorgen für eigene Krippenplätze

Gusterath · Jedes Kind in Deutschland hat mit Vollendung des ersten Lebensjahres ab August 2013 einen Rechtsanspruch auf Betreuung. So sieht es das vom Bundestag verabschiedete Kinderförderungsgesetz vor. Die Gusterather wollen nun erneut ihre Kindertagesstätte erweitern.

Gusterath. Die letzte Bauerweiterung an der Gusterather Kindertagesstätte (Kita) ist erst im Oktober 2010 abgeschlossen worden. Die Arbeiten hatten circa eine Million Euro gekostet (der TV berichtete). In der vergangenen Woche hat der Gemeinderat nun eine weitere Vergrößerung der Kita beschlossen. Hintergrund ist das vom Bundestag verabschiedete Kinderförderungsgesetz. Demnach hat ab August 2013 jedes Kind mit Vollendung seines ersten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf Betreuung. Die Umsetzung dieses Rechtsanspruchs liegt nun bei den Kommunen. Sind nicht genügend Krippenplätze im eigenen oder den umliegenden Wohnorten vorhanden, müssen die Kreisjugendämter im Bedarfsfall eine Tagesmutter stellen.
Auf ein Angebot aus Pluwig möchte sich der Gusterather Gemeinderat jedoch nicht einlassen. Demnach könnten sich die Gusterather mit einer eigenen Krippengruppe im in Pluwig geplanten Seniorenheim beteiligen. Dazu äußerte sich der Gustera ther Ortsbürgermeister, Alfred Bläser: "Wir sind den Pluwigern dankbar für ihr Angebot. Uns ist aber bereits seit 2007 bekannt, dass weitere Veränderungen auf unsere eigene Kita zukommen werden. Wir haben bewusst in der letzten Bauphase nicht noch größer gebaut. Seinerzeit war ja noch nicht klar, wann genau der Anspruch für die Kleinsten kommt. Unser Kitagelände bietet aber in jedem Fall noch weitere An- und Ausbaumöglichkeiten."
Gespräche in Vorbereitung


Auch wenn den Gusterathern im Falle eines Ausweichens nach Pluwig statt weiterer Baukosten nur die reinen Bewirtschaftungskosten entstünden, denkt man im Gusterather Gemeinderat vor allem an die Familien selbst. Einer Familie mit zwei Kindern soll nicht zugemutet werden, dass ihre Kinder in unterschiedlichen Orten betreut werden müssen.
Den Statistiken der vergangenen Jahre zufolge hätten im Sommer 2013 insgesamt 17 Kinder aus Gusterath, Franzenheim und Lonzenburg Anspruch auf einen Krippenplatz. "Wir bauen in jedem Fall selbst", sagt Bläser. "Vorausgesetzt, wir erhalten die vollen Zuschüsse, ist die Gemeinde Gusterath ohne weiteres in der Lage, dieses Projekt umzusetzen", so Bläser. Gespräche mit dem Bauausschuss der Gemeinde, der Verbandsgemeinde und dem Kreisjugendamt seien bereits in der Vorbereitung. Bleibt fraglich, wie die statistischen Zahlen 2013 tatsächlich aussehen. Neben dem gesetzlichen Anspruch auf einen Krippenplatz will die Regierungskoalition ab Sommer 2013 außerdem die Eltern unterstützen, die ihre Kleinkinder im eigenen Heim betreuen. Geplant ist ein Betreuungsgeld von bis zu 150 Euro pro Kind und Monat.
Extra

Aus dem ehemaligen "Sommerkindergarten", der in den 1950er Jahren in verschiedenen Räumen der Gemeinde Gusterath untergebracht war, ist in den 1960er Jahren ein fester Ein-Gruppen-Kindergarten an der Romikastraße entstanden. 1975 wurde der erste Vier-Gruppen-Kindergarten in der Ruwerstraße gebaut. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten und einem 2009/2010 errichteten Anbau bietet die Gusterather Kita nun Platz für insgesamt 100 Kinder. 82 Plätze davon sind für Drei- bis Sechsjährige, 18 für Zweijährige vorgesehen. Kinder unter zwei Jahren können aus Platzgründen nicht mehr aufgenommen werden. anf

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