Wirtschaft Der Kreis bleibt der Hafengesellschaft treu

Trier · Trier-Saarburg folgt nicht dem Beispiel der Stadt Trier, die aussteigt. Die freien Anteile übernimmt das Land.

Mit Bedauern hat die Kreisverwaltung Trier-Saarburg den Ausstieg der Stadt Trier aus der Trierer Hafengesellschaft (THG) zur Kenntnis genommen. Gegen die Stimmen der CDU-Fraktion hatte der Trierer Stadtrat kürzlich so entschieden. Bislang hält die Stadt Trier 21,03 Prozent an der GmbH. Weitere Anteile haben das Land (62,89 Prozent) und der Landkreis Trier-Saarburg (16,08 Prozent).

Voraussichtlich wird der Kreistag am Montag, 17. Dezember, der Übernahme der frei werdenden Anteile der Stadt Trier durch das Land zustimmen. Dafür hatte auch schon der Kreisausschuss einen Tag vor der Trierer Entscheidung plädiert für den Fall, dass das Oberzentrum aussteigt. Laut Gesellschaftervertrag hat neben dem Land, das bereits seine Bereitschaft zur Übernahme der städtischen Beteiligung signalisiert hat, auch der Kreis ein Vorkaufsrecht.

Wie die Diskussion im Kreisausschuss gezeigt hat, möchte der Kreis keine weiteren Anteile übernehmen und die bestehenden Anteile behalten. Landrat Günther Schartz (CDU) sagte, es gebe keinen Grund, aus der Hafengesellschaft auszusteigen. Die Zahlen seien gut, und der Hafen spiele eine wichtige Rolle als Logistikdrehscheibe in der Region.

Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt gut 4,9 Millionen Euro. Die THG vermietet Flächen am Trierer Hafen und betreibt seit 2005 ein Güterverkehrszentrum in Hafennähe. Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) hatte im Stadtrat für den Anteilsverkauf plädiert.

Das Land habe ein Konzept entwickelt, um die rheinland-pfälzischen Hafenbetriebe effizienter bewirtschaften zu können. Da die Stadt nur einen Minderheitsanteil von gut 21 Prozent an der THG besitze – und damit unter der Sperrminorität von 25 Prozent liegt – sei der städtische Einfluss auf die Hafengesellschaft zudem gering.

Bei einer Übertragung der städtischen Anteile an das Land oder den Landkreis wären auch Interessenskonflikte der Stadt behoben, die in der Vergangenheit auch häufiger die Interessen von Anliegern und Bürgern vertreten musste, die sich von den Emissionen der im Hafen angesiedelten Betriebe gestört fühlten.

Laut Wirtschaftsgutachten beläuft sich der Marktwert der THG derzeit auf rund 23,8 Millionen Euro, der städtische Anteil von gut 21 Prozent liegt damit bei gut fünf Millionen Euro.

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