Handarbeit mit Morscheider Äpfeln

Morscheid · Die Mitglieder des Männergesangvereins Morscheid wissen noch, wie es geht: das Keltern wie anno dazumal. Diese alte Kulturtechnik erhalten sie beim Viezfest am Leben und verkaufen den leckeren Saft an ihre Gäste.

 Die Sänger Hans Philippi, Rudolf Heinz und Heribert Lauer (von links) befüllen Körbe mit Viezäpfeln, um sie gleich anschließend zu keltern. TV-Foto: Silke Jessen

Die Sänger Hans Philippi, Rudolf Heinz und Heribert Lauer (von links) befüllen Körbe mit Viezäpfeln, um sie gleich anschließend zu keltern. TV-Foto: Silke Jessen

Foto: Silke Jessen (sj) ("TV-Upload Jessen"

Morscheid. Früher haben die Bauern in ihren Höfen gekeltert. Heute keltern die Sänger auf dem Hof vor dem Morscheider Bürgerhaus nach uralter Technik: "Von Hand geroof, von Hand gemöll, von Hand gedreckt, on dann mat der Porz enner die Kelter gebeckt." (Aufsammeln, mahlen, keltern und den Most frisch trinken.)
Das Wichtigste sind die guten Moadschelder Aäpel. "15 Zentner Viezaäpelcher, vom Trierer Roten und vom Bonapfel, haben wir schon gestern gepflückt", erzählt der 1. Vorsitzende Rudolf Heinz. "Wir stellen daraus im Laufe des Tages rund 450 Liter Viez her. Seit acht Uhr sind wir schon auf den Beinen und keltern, damit wir genug Vorrat haben, wenn es richtig losgeht."
Gegen Mittag gibt es dann auch den großen Ansturm, nicht nur auf den süßen Viez, sondern auch auf den Grillschinken mit Kappes-Meng (Kartoffelstampf mit Sauerkraut), den fleißige Helferinnen im Bürgerhaus zubereitet haben. Natürlich gibt es auch Zwiebelkuchen und sauren Viez. "Den haben wir allerdings dazu gekauft", gesteht Rudolf Heinz.
Inzwischen stehen auch viele Jugendliche auf dem Platz vor dem Bürgerhaus, wippen zur schwungvollen Musik der Winzerkapelle Waldrach und trinken den Süßen oder auch den Sauren. Vielleicht stehen auch sie irgendwann an der Kelter und machen ordentlich Druck, damit der braune Saft auch künftig gut fließt. sj

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