Hohensonner ärgern sich über LKW-Fuhren

Der Verkehr der B 51 nervt, und jetzt wird auch noch Erde aus Luxemburg durch den Ort zu einem Steinbruch gekarrt: Bürger aus Hohensonne sind verärgert. Die Fuhren dauern voraussichtlich noch drei Wochen, sagt der Steinbruchbetreiber.

 Für Josef Heinz aus der Kerscher Straße seit anderthalb Wochen ein alltägliches Bild: Ein Autofahrer muss ausweichen und anhalten, um einen LKW durchzulassen. TV-Foto: Albert Follmann

Für Josef Heinz aus der Kerscher Straße seit anderthalb Wochen ein alltägliches Bild: Ein Autofahrer muss ausweichen und anhalten, um einen LKW durchzulassen. TV-Foto: Albert Follmann

Aach-Hohensonne/Ralingen-Kersch. Von den negativen Seiten des Straßenverkehrs können die Bewohner des Aacher Ortsteils Hohensonne ein Lied singen: Täglich brettern mehr als 20 000 Fahrzeuge auf der B 51 vorbei. Es ist geplant, die Bundesstraße tiefer zu legen und nach dem Abriss von vier Häusern etwas seitlich zu versetzen und mit einem Lärmschutzwall zu versehen (der TV berichtete). Das soll die Hohensonner entlasten, aber bis dahin wird noch einige Zeit ins Land gehen. Und solange bekommen die Anwohner noch die volle Breitseite an Lärm, Abgasen und Schmutz ab. Doch damit nicht genug: Seit etwa anderthalb Wochen haben die Hohensonner ein zusätzliches Verkehrsproblem. Dutzende von Lastwagen fahren täglich auf dem Weg zum Steinbruch bei Kersch-Frankenhöhe durch die Ortsstraße. Diese ist so schmal, dass kein Begegnungsverkehr mit LKW-Beteiligung möglich ist. Einer, meist sind es die "schwächeren" Autofahrer, muss seitlich ranfahren, damit der andere passieren kann. "In der Nachbarschaft gibt es nur noch dieses Thema, alle sind aufgebracht und fühlen sich belästigt", sagt Josef Heinz. Die gelben, mit Aushub beladenen Brummis, fahren unmittelbar an seinem Haus am Kerscher Weg vorbei. 20 Fuhren habe er am Mittwochmorgen zwischen 7.25 und 8 Uhr gezählt. Der Lärm, insbesondere das Rappeln der Hänger bei Leerfahrten, ist nicht das einzige, was den Rentner stört: "Die fahren die ganzen Bankette kaputt. Ist es trocken, staubt es ohne Ende; regnet es, ist es matschig."

Transporte dauern noch etwa drei Wochen



Die Lastwagen gehören einer Baufirma aus Luxemburg und transportieren Erdaushub von einem großen Ausbauprojekt des Satellitenbetreibers Astra vom Firmensitz in Betzdorf (Luxemburg) zum Steinbruch der Firma Schmitz bei Kersch. Hier wurden früher Sandsteinquader gefördert. Dass die Löcher nun aufgefüllt werden, ist Teil eines Rekultivierungsplans, den die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord zur Auflage gemacht hat. Der Transportweg führt über die A 64 und weiter über die B 51 bis zur Abfahrt Hohensonne. "Ich kann den Ärger der Hohensonner gut verstehen", sagt Ute Kantner, Gattin des Steinbruch-Betreibers. "Wir hätten sie vorher darüber informieren sollen, dass die Transporte bevorstehen, mir ist an einem einvernehmlichen Miteinander gelegen."

In voraussichtlich drei Wochen, schätzt Kantner, werde die letzte Fuhre Aushub aus Betzdorf im Steinbruch abgeladen sein. Bis zu 18 Transporter seien im Einsatz, aber nur tagsüber zwischen 7 und 16 Uhr und nicht an Wochenenden. Etwa zehn LKW würden durchschnittlich pro Stunde durch Hohensonne fahren.

Damit sich die Lastwagen möglichst nicht mehr dort begegnen, sei der Bauleiter in Luxemburg angewiesen worden, sie zeitversetzt auf den Weg zu schicken, so die Firmensprecherin. Den Hohensonnern bietet sie an: "Falls es mit einem Fahrer Probleme geben sollte, dann rufen Sie mich an." Auch in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend in Aach waren die LKW-Transporte Thema. Er habe die Verbandsgemeindeverwaltung um Prüfung der Sachlage gebeten, sagt Ortsbürgermeister Ralf Kierspel.

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