Hotel-Ruine im Wartestand

Die "Klostermühle" im Fellerbachtal zwischen Herl und Lorscheid bröckelt weiter vor sich hin. Besonders die Lorscheider ärgern sich über den Schandfleck vor ihrer "Haustür". Doch für den Fall eines Abrisses fordern die Eigentümer die Gewähr, dass ihnen an gleicher Stelle der Bau einer neuen Freizeitanlage genehmigt wird.

Farschweiler/Lorscheid. Das ehemalige Hotel- und Gastronomie-Gebäude ist Eigentum von Trierer Privat-Investoren, die auf dem Grundstück eine Freizeitanlage mit Blockhäusern und Wohnmobil-Stellplätzen planen. Dies wäre auch im Sinne der Verbandgemeinde (VG) Ruwer und der Kreisverwaltung, zumal der fertig geplante Querradweg, der das Moseltal mit dem Ruwer-Hochwald-Radweg verbinden soll, unmittelbar an dem Anwesen vorbeiführen würde. Bürgermeister Bernhard Busch von der VG: "So ein Radweg ist nur die halbe Miete. Man muss an ihm entlang auch eine Infrastruktur mit Einkehrmöglichkeiten schaffen." Und diese Chance böte sich durch die Planungen im Fellerbachtal bei Lorscheid.

Busch verweist auch auf das baurechtliche Problem, vor dem die Investoren stehen: Der Altbau, der außerorts im sogenannten Außenbereich auf der Gemarkung Farschweiler steht, besitzt noch Bestandschutz. Nach seinem Abriss müsste die Gemeinde Farschweiler für eine neue Freizeitanlage einen Bebauungsplan erstellen. "Die Kosten dafür würden auch nicht die Welt ausmachen und könnten von den Investoren übernommen werden", sagt Bürgermeister Busch. Der Verwaltungs-Chef hofft, dass bald "die Förderzusage aus Mainz für den neuen Radweg eintrifft und wir loslegen können". Das wäre vermutlich auch ein wichtiges Signal an die Investoren. Dem jedoch kann Klaus Baasch vom beauftragten Projektentwickler Baasch & Gilbers nicht zustimmen. "Was wir haben wollen, ist Rechtssicherheit. Wenn wir den Altbau abreißen, brauchen wir die Gewähr, dass der Bau von drei Blockhütten und den Wohnmobil-Stellplätzen genehmigt wird." Baasch versteht nicht, warum dies nur über ein aufwendiges und langwieriges Bebauungsplan-Verfahren möglich sein soll.

"Wir haben hier ein kollektives Problem, das man im gemeinsamen Gespräch mit den Gemeinden und der Verwaltung lösen könnte. Warum können sich nicht alle mal an einen Tisch setzen und die Sache angehen?"

Meinung

Die Zwickmühle am Bach

Im Mai 2005 berichtete der TV zum ersten Mal über die sogenannte Klostermühle. Schon damals präsentierte sich das Anwesen als Ruine, von einer neuen Freizeitanlage dort war die Rede, und die Lorscheider schimpften über den "Schandfleck". Auch fast vier Jahre später hat sich an der Gesamt-Situation nichts geändert. Die Eigentümer wollen Rechtssicherheit für den Fall von Abriss und Neubau, die Verwaltung verweist auf das dazu erforderliche Bebauungsplan-Verfahren, dessen Kosten die Investoren wiederum nicht übernehmen wollen. So wurde die "Klostermühle" zur Zwickmühle zwischen amtlichen Baurechtsgrundsätzen und privatwirtschaftlichem Denken. f.knopp@volksfreund.de

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