Im Mai beginnt wieder die Badesaison

Schweich · In der Sommersaison 2013 wird in Schweich eine großzügige Freibadanlage mit modernster Technik und Edelstahlbecken bereitstehen. Die Umbauarbeiten an der Anlage liegen im Zeitplan. Träger und Bauherr ist die Verbandsgemeinde (VG) Schweich. In der zweiten Maihälfte soll das neue Bad eröffnet werden.

Schweich. Auf der Baustelle des Schweicher Freibades kehrt nach der Weihnachtspause wieder Leben ein. Schwerpunkt der Arbeiten ist derzeit die Montage der neuen Edelstahlbecken durch Fachkräfte des österreichischen Herstellers Hinke. Gearbeitet wird auch am unterirdischen Schwallwasserbehälter. Dem normalen Badegast bleibt diese Anlage verborgen - in ihr sammelt sich das an den Beckenrändern überlaufende Wasser, um dann in den Filteranlagen aufbereitet zu werden. Diese Arbeiten waren ursprünglich noch nicht geplant, denn der Zustand des Behälters wäre derzeit noch vertretbar gewesen. Längerfristig hätte aber auch dort eine Sanierung angestanden.
Es bleibt bei 2,8 Millionen Euro


Dazu Erich Bales, Beigeordneter der Verbandsgemeinde (VG) Schweich: "Aus wirtschaftlichen Gründen werden diese Arbeiten im Rahmen des Gesamtumbaus miterledigt. Das ist kostengünstiger als eine spätere Sanierung." Rund 39 000 Euro müssen investiert werden, doch die festgeschriebene (gedeckelte) Gesamtinvestition von genau 2,798 Millionen Euro steigt dadurch nicht. Den Grund nennt VG-Sachbearbeiter Guido Eberhard: "Das Ergebnis der Gesamtausschreibung für den Umbau fiel günstiger aus als kalkuliert, so bleibt noch Luft für kleinere Zusatzausgaben."
An Pfingsten 2013 könnte das neue Schweicher Bad eröffnet werden. Beim derzeit milden Winterwetter stehen die Chancen dafür gut. Allerdings: Sollte es sich dieser Winter nochmals anders überlegen und eine längere Frostperiode schicken, wäre es nichts mit den Badefreuden an Pfingsten. Bei Temperaturen unter null sind nämlich keine Schweißarbeiten an den Edelstahlbecken möglich.
2010 hatte das Schicksal des Schweicher Bades noch auf der Kippe gestanden: Nach 20 Betriebsjahren waren Becken und Leitungssystem undicht, der tägliche Wasserverlust lag in der letzten Saison 2011 bei rund 30 000 Litern. Vom Volumen entspricht dies etwa dem Inhalt eines 40-Tonnen-Tanksattelzuges.
Probleme gab es auch mit der Beckenkachelung, die immer öfter repariert werden musste. Das Damoklesschwert eines kapitalen Beckenschadens, der zum vorzeitigen Saisonende geführt hätte, schwebte ständig über der Anlage.
In den VG-Gremien gehörten das Problembad und die Kosten einer notwendigen Rundumsanierung seit Jahren zu den Dauerthemen. Versuche, die Anlage an Privatinvestoren abzugeben, scheiterten. Dann nahte unerwartete Rettung: Im Zuge der Kommunalreform, bei der die Gemeinde Trittenheim aus der ehemaligen VG Neumagen-Dhron zur VG Schweich wechselte, stellte das Land Geld bereit. Mit 40 Prozent Landesförderung konnte die Finanzierung gestemmt werden.Extra

Fast alle Bäder im Kreis Trier-Saarburg, die aus den 60er und 70er Jahren stammen, hatten Alterungsproblememe und mussten saniert werden. Freibad Ruwertal Mertesdorf (drei Becken, 1633 Quadratmeter Wasserfläche): Baujahr 1967, Wiedereröffnung nach Umbau 1978, die Sanierung 2003/2004 kostete 1,136 Millionen Euro, jährlich rund 58 000 Besucher. Kylltalbad Kordel (vier Becken, 1153 Quadratmeter): Baujahr 1979, die Sanierung 2010 kostete rund 2,04 Millionen Euro, jährlich rund 49 000 Besucher. Freibad Hermeskeil (vier Becken, 1203 Quadratmeter): Baujahr 1973, die Sanierung 2007 bis 2008 kostete rund 3,36 Millionen Euro, jährlich rund 33 000 Besucher. Freibad Schweich (drei Becken, 1350 Quadratmeter): Baujahr 1966, Wiedereröffnung nach Umbau 1991, die für 2012/2013 geplante Sanierung soll die 2,8-Millionen-Marke nicht übersteigen, jährlich rund 64 000 Besucher. Hallen- und Freibad Konz mit zusätzlichem Springerbecken: Das Hallenbad wurde im Mai 2010 stillgelegt. Am 3. September 2010 schloss auch das Freibad für immer. Geplant ist nur noch der Bau einer neuen Schwimmhalle. Das mit 7,7 Millionen Euro veranschlagte Projekt befindet sich in der Planungsphase. Eine neue Freibadanlage ist nicht mehr vorgesehen. Im heißen Sommer 2009 erlebte das Bad mit mehr als 33 000 Gästen nochmals einen Rekordbesuch. f.k.

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