In schweren Zeiten Großes geleistet

Über "die gelungene Sache" freuten sich mit Werner Berens rund 200 Gusterather Bürger. Seinem Vater war wegen besonderer Verdienste eine Straße im Neubaugebiet "Langflur" gewidmet worden.

 Werner Berens und Ortsbürgermeister Alfred Bläser beobachten gespannt, wie Simon Berens (von links) das neue Straßenschild in Gusterath enthüllt. TV-Foto: Dietmar Scherf

Werner Berens und Ortsbürgermeister Alfred Bläser beobachten gespannt, wie Simon Berens (von links) das neue Straßenschild in Gusterath enthüllt. TV-Foto: Dietmar Scherf

Gusterath. (dis) An der kleinen Feierstunde zur Enthüllung des Straßenschilds der "Johann-Berens-Straße" in Gusterath nahmen nicht nur langjährige Bewohner, sondern auch viele Neubürger des Ortes teil. Bei der Begrüßung sagte Ortsbürgermeister Alfred Bläser, dies sei besonders erfreulich. Die älteren Gusterather Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Vereine und Gruppen würden gerne bei der Integration der neuen Nachbarn mithelfen.

Der bisherige Ortsbürgermeister Günter Scherer hatte im Dezember 2007 mit seinem Gemeinderat den Namen "Johann-Berens-Straße" gewählt. Daher konnte Günter Scherer den Gästen auch aus erster Hand über das glanzvolle Wirken des Kommunalpolitikers Johann Berens zugunsten des Ortes und der Allgemeinheit berichten.

Der Mann war 1929 aus Holzerath nach Gusterath, damals 290 Einwohner, gezogen und hatte dort geheiratet. Als selbstständiger und unabhängiger Mann arbeitete er mit seinen Pferden im Wald und rückte Holz. Sein zusätzliches Transportgeschäft und später der Betrieb einer Poststelle verlangten viel Arbeit von ihm ab. Im Jahre 1948 wurde er für die folgenden 16 Jahre zum Ortsbürgermeister des kleinen Dorfes gewählt und ein großartiges Wirken begann.

Scherer erzählte: "Zu dieser Zeit gab es keine geteerten Straßen im Ort, das Regenwasser floss überirdisch ab und es gab so gut wie keine Infrastruktur." Johann Berens begann mit Hilfe der Steuereinnahmen von der nahen Schuhfabrik Romika mit seinem tüchtigen und weitblickenden Wirken für den Ort. Eine Dreschmaschine ließ den Ort zur kleinen landwirtschaftlichen Genossenschaft wachsen. Der Bau einer eigenen Schule im Jahre 1958 (Scherer: "Sie galt damals als die schönste Dorfschule des Kreises") und der Bau des Sommerkindergartens im Jahre 1960 zeugen von der Schaffenskraft des Mannes. Durch Romika wuchs der Ort. Neue Straßen wurden geschaffen und damit auch die wichtigen Verbindungen in die Stadt Trier, das Ruwertal und nach Pluwig sichergestellt. Der selbstbewusste und vorausschauende Kommunalpolitiker war ein treibender Motor im Ort, dem auch die frühe Gründung der freiwilligen Feuerwehr zu verdanken war. In den ersten Jahren übernahm er zusätzlich auch noch die Aufgaben des Wehrführers.

Unter dem Beifall der vielen Besucher enthüllte Urenkel Simon Berens das neue Straßenschild. Die Veranstaltung umrahmten die Jugendfeuerwehr, das Ausbildungsorchester des Musikvereins und die Flötengruppe.

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