Kita gesperrt Kinder aus Trier-Ruwer müssen weiter nach Waldrach

Trier-Ruwer/Waldrach · Seit 2015 wird der Nachwuchs aus Ruwer in Waldrach betreut, da die alte Kita wegen Schimmels gesperrt ist. Ein Neubau lässt auf sich warten.

  Der Altbau der Kita in Trier-Ruwer (Foto links) ist geschlossen. Er soll durch einen Neubau ersetzt werden. In der alten Kita in Waldrach (Foto rechts) sind die Ruwerer Kinder untergebracht. Da die neue Waldracher Einrichtung zu klein ist, könnten dort auch wieder Waldracher Kinder heimisch werden.

Der Altbau der Kita in Trier-Ruwer (Foto links) ist geschlossen. Er soll durch einen Neubau ersetzt werden. In der alten Kita in Waldrach (Foto rechts) sind die Ruwerer Kinder untergebracht. Da die neue Waldracher Einrichtung zu klein ist, könnten dort auch wieder Waldracher Kinder heimisch werden.

Foto: Friedemann Vetter

Der Auszug ging über Nacht über die Bühne. Fast schon fluchtartig wurde Anfang 2015 der Altbau des Kindergartens St. Clemens in Trier-Ruwer geräumt. Dazu sagt Simone Basteri, Sprecherin des Bistums Trier: „Die Auslagerung nach Waldrach erfolgte, als durch Gutachten festgestellt wurde, dass der Altbau in Ruwer durch Schadstoffe, insbesondere Schimmelsporen, so stark belastet war, dass eine Fortführung des Betriebes an diesem Standort nicht möglich war.“ Der nicht betroffene Neubautrakt in Trier-Ruwer wurde daraufhin auf die Bedürfnisse der Kleinkinder (eine Gruppe Kinder unter drei Jahren) umgerüstet und vom Altbau abgeschottet.

Angesichts der Platznot war es fast schon so etwas wie eine göttliche Fügung, dass beinahe in Sichtweite ein Ausweichquartier gefunden wurde: der alte Kindergarten in Waldrach. Der stand seit dem Umzug der Kinder in das neue Familienzentrum unweit der Verbandsgemeindeverwaltung Ruwer leer. Seit vier Jahren wird er von 76 Kindern  bevölkert.

Kurz nach dem Wechsel der Kinder aus Ruwer in die Ruwertal-Gemeinde war davon die Rede, dass die Mädchen und Jungen möglichst rasch zurückkehren sollten. Doch daraus wurde nichts. Die ersten der damals umquartierten Kinder gehen bereits in die Grundschule. Und es werden noch einige Jahrgänge folgen. Denn die Lösung für das Raumproblem braucht Zeit.

Eine zeitnahe Rückkehr nach Ruwer war nicht möglich, da laut Biustum die weitere Prüfung der Bausubstanz ergeben habe, dass eine Sanierung aus baufachlicher und wirtschaftlicher Sicht nicht vertretbar ist. Da im Stadtteil Ruwer kein geeigneter Alternativstandort zur Verfügung gestanden habe, sei 2016 entschieden worden, den Altbau abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. „Der neue Anbau wird erhalten und in den Gesamtkomplex baulich und funktional integriert“, sagt Sprecherin Bastieri.

Zudem haben die Stadt Trier und die Katholische Kita gGmbH als Betriebsträger des Kindergartens beschlossen, dass die Einrichtung wegen des großen Bedarfs um eine Gruppe auf dann insgesamt sechs Gruppen erweitert werden soll. 2017 wurde laut Pressestelle ein Fachbüro beauftragt, die europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen vorzubereiten. Baubeginn könnte Anfang 2020 sein, Fertigstellung unter optimalen Bedingungen im ersten Halbjahr 2021.

Würde es nach den Wünschen der Waldracher gehen, würden die Kinder aus Ruwer noch früher wieder dorthin zurückkehren. Denn der 2014 neu eröffnete Kindergarten in der Gemeinde ist nach Auskunft von Ortsbürgermeister Heinfried Carduck „zu klein“. Man habe schon in der Planungsphase darauf hingewiesen, dass in naher Zukunft der Bedarf steigt. Doch von dieser Meinung habe sich die Kreisverwaltung Trier-Saarburg nicht überzeugen lassen. Und deshalb gibt es in Waldrach nur fünf Gruppen. Die Überlegungen der Gemeinde Waldrach als Bauträgerin gehen derzeit dahin, eine weitere Gruppe auf dem Freigelände Richtung VG-Verwaltung zu bauen. „Wir sind jedoch noch am Anfang der Überlegungen“, sagt Carduck.

Bis zur Fertigstellung werden deshalb vermutlich ein paar Jahre vergehen. Bis dahin könnten Kinder vorübergehend im alten Kindergarten untergebracht werden.

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