Mehr Pferde, mehr Action, mehr Indianer

Pluwig/Hockweiler · Krachende Explosionen, originalgetreue Kostüme, spannende Geschichten: Das sind die Markenzeichen der Karl-May-Freunde Pluwig. Im Juli bringt der Verein den Klassiker "Im Tal des Todes" auf die Pluwiger Freilichtbühne - und verspricht noch mehr Unterhaltung. Am Dienstag beginnt der Vorverkauf. Der TV hat bei den Sprechproben zugeschaut.

Pluwig/Hockweiler. Konzentriert blicken die etwa 30 Gäste an den Tischen im Gasthaus Zur Linde auf ihre Textblätter. "Willkommen in der Silbermine", gibt Regisseur Conny Faißt das Startsignal - dann steigen die Darsteller abwechselnd in den Dialog ein. Mit lauter Stimme, auf den passenden Tonfall achtend, tragen sie ihren Text vor. "Sam Hawkins, bitte mehr Pausen. Und der flinke Hirsch muss langsamer sprechen", gibt Regisseur Faißt Anweisung und lobt: "Das klappt alles schon ganz gut."
Die Darsteller der Karl-May-Freunde Pluwig haben sich zur Sprechprobe im Vereinslokal in Hockweiler versammelt. 2013 ist wieder Festspielsaison, alle zwei Jahre bringt der Verein ein Stück auf die Freilichtbühne bei Pluwig. Erste Vorbereitungen laufen seit Frühjahr 2012, jetzt beginnt die heiße Probenphase. Am Dienstag, 2. April, startet der Vorverkauf für die zehn Vorführungen im Juli (siehe Extra).
Wildwest-Flair im Ruwertal


Mit "Im Tal des Todes" hat sich der Verein einen Klassiker ausgewählt, der eher eingefleischten Karl-May-Lesern bekannt sein dürfte. "Wir stimmen die Auswahl im Vorstand ab", erklärt der Vereinsvorsitzende Edwin Christen. Das Stück werde auch auf den großen Karl-May-Bühnen wie Bad Segeberg und Elspe gespielt. Es lasse sich in Pluwig "sehr gut darstellen. Das Flair einer Westernstadt in Nordamerika passt zu unserer Kulisse."
Im Stück legen sich Winnetou, Old Firehand und Sam Hawkins mit goldgierigen Banditen an und suchen im Tal des Todes nach einem verschollenen Gefährten. Regisseur und Drehbuchautor Faißt ist nah am Original geblieben, hat den Plot aber auf Pluwiger Verhältnisse zugeschrieben. "Karl May sollte immer erkennbar bleiben, aber es muss auch für uns spielbar sein", erklärt er.
Für die 120 Darsteller, Statisten und Helfer bringt "Im Tal des Todes" einige Herausforderungen mit sich. "Es gibt noch mehr Action und Unterhaltung", verspricht Edwin Christen. Die Zahl der Sprechrollen ist auf 40 gestiegen. "Die Dialoge sind anspruchsvoller, die schauspielerische Darstellung ist mehr im Fokus", erklärt Regisseur Faißt. Erstmals haben neun Jungdarsteller größere Textrollen erhalten. 25 Pferde werden in aufwendigen Reit- und Kampfszenen eingesetzt. "Dazu gibt es gewohnt viel Pyrotechnik", sagt Christen. Auch die Kostümschneider hätten sich kräftig ins Zeug gelegt: "Wir haben diesmal drei Indianerstämme auf der Bühne."
Ab Mai wird in den fertigen Kulissen geprobt, bis dahin muss der Text sitzen. Dann kommen auch die Reiter dazu, die noch in Hallen in Hockweiler und Bescheid üben. Die Pyroeffekte werden in den letzten drei Proben eingebaut. "Pferde sind zum Glück nicht so empfindlich, was das Knallen angeht", sagt Faißt. Seit der Vereinsgründung 2000 ist es bereits die siebte Festspielauflage für die Karl-May-Freunde, die aktuell etwa 300 Mitglieder haben. Das Spektakel hat sich zu einer der größten Veranstaltungen im Kreis Trier-Saarburg entwickelt. Die Saison kostet knapp 150 000 Euro, finanziert über Sponsoren und Eintrittsgeld. Der Verein erwartet insgesamt 13 500 Zuschauer. "Der Mythos ist immer noch da", begründet Winnetou-Darsteller Reinhold Schomer das Interesse. Kollege Rüdiger Lamberty ergänzt: "Vielleicht lesen die Leute heute weniger Karl May. Aber denen geht es um Western, Spannung und Action - und das bieten wir."
Extra

 Textprobe im Vereinslokal: Rüdiger Lamberty (links) und Jakob Trapp üben für den Auftritt bei den Karl-May-Festspielen Pluwig. TV-Foto: Christa Weber

Textprobe im Vereinslokal: Rüdiger Lamberty (links) und Jakob Trapp üben für den Auftritt bei den Karl-May-Festspielen Pluwig. TV-Foto: Christa Weber

Der Vorverkauf für "Im Tal des Todes" auf der Freilichtbühne bei Pluwig startet am 2. April. Insgesamt gibt es zehn Vorstellungen. Die Termine: Freitag bis Sonntag (5./6./7. Juli), Donnerstag bis Sonntag (11./12./13./14. Juli) und Freitag bis Sonntag (19./20./21. Juli), jeweils um 19.30 Uhr. Karten für 13 Euro (Erwachsene) und zehn Euro (Kinder ab 14 Jahren) gibt es an folgenden Stellen: Provinzial-Geschäftsstelle Pluwig, Haarvitrine Thonet Trier, Elektro Dahm in Trier-Irsch, Tourist-Information Kasel, Der Buchladen in Hermeskeil und in den Sparkassen-Filialen Konz, Waldrach, Trier-Ehrang und Trier-Tarforst. Weitere Informationen im Internet unter www.karl-may-freunde.de

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