Meterdicke Steine auf der Fahrbahn

In einem Hang abgebrochene Felsstücke haben in der Nacht zum Montag einen Unfall auf der B 418 zwischen Ralingen und Godendorf verursacht. Ein Auto wurde bei der Kollision mit einem Steinbrocken erheblich beschädigt. Die Fahrerin kam mit dem Schrecken davon.

Ralingen. Von gewichtigen Hindernissen wurde eine 28-jährige Autofahrerin überrascht, als sie am Montagmorgen gegen 5 Uhr die B 418 im Sauertal in Richtung Trier befuhr. Kurz vor Ralingen tauchten im Scheinwerferlicht plötzlich drei Felsbrocken auf, die sich kurz zuvor aus dem Hang oberhalb der Straße zwischen Godendorf und Ralingen gelöst haben mussten.

Nach Angaben der Polizei gelang es der Frau noch, einen 1,5 Meter langen, einen Meter breiten und 30 Zentimeter hohen Felsbrocken zu umfahren. Bei dem Ausweichmanöver geriet ihr Fiat Punto jedoch auf ein etwa fußballgroßes Bruchstück. Der Stein verursachte am Unterboden des Fahrzeugs Sachschaden in Höhe von rund 3000 Euro.

Bei der Straßenverwaltung, dem Landebetrieb Mobilität (LBM) Trier, löste der Felssturz gestern einige Aktivitäten aus: Experten suchten nach der Ursache, und es wurden an der Abbruchstelle Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Wieso die Brocken abbrechen konnten, stand gestern jedoch noch nicht sicher fest. Dazu der stellvertretende Leiter des LBM Trier, Hans-Michael Bartnick, auf Anfrage: "Bei häufigem Wechsel zwischen Frost- und Tauwetter steigt generell die Gefahr von Felsstürzen. Dabei spielen jedoch auch andere Faktoren, etwa die Bodenbeschaffenheit, eine Rolle." Auf der Strecke entlang der Sauer warnten an verschiedenen Stellen Steinschlag-Hinweisschilder vor möglichen Gefahren - eine hundertprozentige Sicherheit gebe es nicht.

Die Felsbrocken wurden am Morgen von der Straßenmeisterei Trier mit schwerem Gerät zunächst an die Seite geräumt. Später begannen Geologen des LBM damit, den Hang an der Abbruchstelle bei Ralingen zu untersuchen. Über das weitere Vorgehen werde nach Abschluss der Untersuchungen abgestimmt, hieß es gestern beim LBM Trier. Es gebe entlang der B-418-Sauertalstrecke bereits mehrere Stellen mit spezieller Hangsicherung. Möglicherweise werde dies auch zwischen Godenorf und Ralingen erforderlich. Die Gefahrenstelle wurde zunächst provisorisch abgesichert. Die zum Hang gelegene Fahrspur der B 418 bleibt vorerst gesperrt. Dennoch kann der Verkehr die Abbruchstelle in beiden Fahrtrichtungen passieren, da sich eine Spur über einen dort vorhandenen Parkplatz leiten lässt. ExtraEntsteht bei Zusammenstößen mit Felsstücken ein Schaden an Karosserie oder Fahrwerk, hilft nach Angaben des Trierer Versicherungsfachwirts Rainer Beck nur eine Vollkaskoversicherung. Eine Teilkaskoversicherung ersetze lediglich Glasschäden durch aufgewirbelte Steine. Hart werde es für Betroffene, die etwa als Motorradfahrer bei einem Unfall durch Steinschlag Verletzungen erleiden: Ihre Fahrzeugversicherung komme nicht für Personenschäden auf. Beck: "In diesem Fall ist dem Verletzten nur zu wünschen, dass er eine private Unfallversicherung hat." Eine grundsätzliche Verkehrssicherungspflicht habe auch der Betreiber der Straße - im Fall der B 418 das Land. Dort werde man sich aber auf höhere Gewalt berufen, denn die Straßenverwaltung könne nicht ständig sämtliche Böschungen und Hänge überwachen. Dem Straßenbetreiber müsse daher eine Verletzung seiner Sicherungspflicht klar nachgewiesen werden - dies dürfte in der Praxis kaum gelingen.

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