Mitarbeiter wollen wissen, wie’s weitergeht
Saarburg · Bleibt das Krankenhaus Saarburg eigenständig oder wird es von einer anderen Klinik übernommen? Bei der Antwort auf diese Frage soll ein Geschäftsführer helfen, der ab kommendem Jahr die Geschicke der Klinik lenken soll. Derzeit werden Kandidaten gesichtet.
Saarburg. Es soll wieder ein Tag der Begegnung werden. Am Sonntag beginnt um 10 Uhr im Garten des Seniorenzentrums St. Franziskus Saarburg das Sommerfest des Krankenhaus-Fördervereins (siehe Extra). In diesem Jahr gibt es wohl auch viel Gesprächsbedarf. Denn die kreiseigene Klinik hat wirtschaftliche Probleme (der TV berichtete am 16. Juni).
Um diese in den Griff zu bekommen, hat Landrat Günther Schartz unter anderem seinen Finanzchef Alois Zehren nach Saarburg entsandt. Zudem arbeitet seit einigen Tagen eine Projektmanagerin im Haus, die Abläufe im Krankenhaus verändern soll. Eine wichtige Entscheidung für die Zukunft des Krankenhauses steht derzeit ebenfalls an.
"Kein zeitlicher Druck"
Aktuell läuft das Auswahlverfahren für einen neuen Geschäftsführer. Nach Auskunft von Thomas Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung Trier-Saarburg, wird sich der Aufsichtsrat der kreiseigenen und gemeinnützigen Kreiskrankenhaus St. Franziskus Saarburg GmbH mit dem Personalthema befassen. "Da Geschäftsführer Holger Brandt noch bis Ende des Jahres im Amt ist, ist kein zeitlicher Druck in dieser Personalfrage", sagt Müller.
Was sich so anhört, als ob es sich um übliches Vorgehen handelt, hat unter Umständen weitreichende Konsequenzen. Denn der neue Geschäftsführer oder die neue Geschäftsführerin bekommt zwei Jahre. In dieser Zeit soll sich klären, wohin die Reise mit dem Krankenhaus geht. Bleibt die Klinik eigenständig oder wird sie beispielsweise vom Mutterhaus der Borromäerinnen oder dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder übernommen? Oder kümmert sich eines der großen Trierer Häuser nur um die Geschäftsführung? Nach Auskunft der Kreisverwaltung sind derzeit viele Modelle für die Zukunft denkbar. Soweit die Gedankenspiele.
Seit einigen Wochen müssen sich die rund 600 Mitarbeiter des Saarburger Krankenhauses ganz praktisch mit den bisher wachsenden Verlusten des Hauses auseinandersetzen. Dazu sagt Betriebsratsvorsitzender Gerhard Kaiser: Natürlich seien viele Mitarbeiter besorgt. "Es geht um die Zukunft unseres Hauses als attraktiver Standort im Gesundheitswesen der Region. Und natürlich auch als Arbeitsplatz für mehr als 600 Menschen mit ihren Familien." Kaiser vertritt die Auffassung, dass die Klinik weiter in Trägerschaft des Landkreises bleiben soll. Nach Ansicht des Betriebsratsvorsitzenden sind vor allem die Rahmenbedingungen im Krankenhaussektor für die wirtschaftliche Situation verantwortlich. "Aber auch Anstrengungen zur Verbesserung von Strukturen und Abläufen im Haus sind notwendig", sagt Kaiser. "Die Mitarbeiterschaft ist in ihrer Mehrheit bestrebt, einen Beitrag zur Stabilisierung der Situation zu leisten."Extra
Programm am Sonntag: 10 Uhr Gottesdienst; 11.30 Uhr: Konzert MV Saarburg; 13 Uhr: Winzerkapelle Wiltingen; 14.30 Uhr: Chor "Die neue Generation"; 16 Uhr: Trommelgruppe Ogologundu. har