Kultur „Wie auf dem Broadway in New York”

Schweich · Das Musical-Ensemble des Stefan-Andres-Gymnasiums Schweich begeistert Hunderte Zuschauer mit „Annie”.

Jonas Anschlag singt und schauspielert brillant, er reißt 500 Zuschauer im Bürgerzentrum Schweich mit. Der Schüler des Stefan-Andres-Gymnasiums mimt Oliver Warbucks, einen Milliardär, der nur auf der Jagd nach Geld und Erfolg ist – bis er Annie (Mara Krischel/Aimée Salomon) trifft. Sie ist die Hauptfigur des gleichnamigen Musicals, ein Waisenmädchen, das fest daran glaubt, dass seine Eltern irgendwann kommen, um es zu sich zu holen.
Die Waisenkinder singen im Chor „Dieses Leben stinkt”. Der Gesang geht unter die Haut und beschreibt Qual und Sehnsucht der Jungen und Mädchen. Einmal versucht Annie dem Heim, das von der grausamen Miss Hannigan (Vivien Moos/Angelina Moss) geleitet wird, zu entkommen.

Der Ausbruch missglückt. Doch dann tritt zufällig Warbucks ins Waisenhaus und in Annies Leben. Er wünscht sich, dass ein Kind bei ihm Weihnachten verbringt und wählt die Elfjährige. Sie genießt das unerwartete Leben in Fülle, etwa den neuen warmen Mantel. Doch nach wie vor bestimmt die Frage, wo die Eltern sind, das Leben des Waisenkindes. Warbucks hilft bei der Suche, und zusammen erleben sie allerhand Abenteuer in den 1930er Jahren.
Im Publikum sitzt auch Fabienne. Gespannt verfolgt sie die vom Orchester exzellent begleiteten Szenen auf der Bühne. In der Pause glaubt sie, Annie werde ihre Eltern finden. Viele Mamas und Papas, Geschwister, Omas, Onkel und andere Musical-Liebhaber fiebern drei Stunden lang mit, freuen sich an Ohrwürmern wie „Morgen” und „Vielleicht”.

Obwohl es das Happy End mit den Eltern nicht gibt, ist Fabienne mit dem Schluss einverstanden und wie alle Zuschauer begeistert von dem Stück, das Profis nicht hätten besser inszenieren können. Simone Ziegler aus Schweich lobt: „Toll gesungen und gespielt, tolles Bühnenbild, tolles Orchester, wie auf dem Broadway in New York.”
Jeder der rund 100 mitwirkenden Schüler von Klasse fünf bis Jahrgangsstufe 13, ob im Chor oder solo, hat mit dazu beigetragen, dass das Musical sicher in die Schulgeschichte eingehen wird.
Die Gesamtleitung hatte Katharina Scherer, Regieassistentin war ihre Kollegin Angela Longen. Seit zweieinhalb Jahren ist Scherer Musiklehrerin am Stefan-Andres-Gymnasium in Schweich. Und seit zweieinhalb Jahren gehört die Sparte Musical zum Musikunterricht dazu.

Dass in diesem Schuljahr nur ein Musical und nicht zwei  (Klasse 5 bis 7 und Klasse 8 bis 13) aufgeführt wurde, ist Scherers Schwangerschaft geschuldet. So haben alle gemeinsam geprobt, gespielt und sich über den Riesenerfolg gefreut. Zum Gelingen haben auch viele Menschen vor und hinter der Bühne beigetragen, seien es diejenigen, die sich um Licht, Maske oder Getränke gekümmert haben, sei es der Förderverein der Schule, das Kollegium samt Sekretariat und der Hausmeister bis hin zu verschiedenen Firmen.
Proben und Auftritte fließen übrigens mit in die Musiknote ein. Das sagt Scherer am Rande des Musicals. Die Zuschauer würden sicher allesamt jedem einzelnen Mitmachenden eine Eins geben.

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