Neuer Glanz dank engagierter Helfer

Gusterath · Es ist in die Jahre gekommen, das Gusterather Lindenkapellchen. Umso größer ist die Freude dar über, dass sich im Ort Menschen gefunden haben, die sich der Restaurierung des kleinen Gebäudes völlig unentgeltlich widmen. Dar unter ist auch ein Künstler aus der Eifel.

 Setzen sich für das Gusterather Lindenkapellchen ein: Dominik Willems, Erwin Willems-Theisen und Hermann Niederelz (von links). TV-Foto: Anja Fait

Setzen sich für das Gusterather Lindenkapellchen ein: Dominik Willems, Erwin Willems-Theisen und Hermann Niederelz (von links). TV-Foto: Anja Fait

Gusterath. Das kleine Kapellchen unter den Linden oberhalb von Gusterath ist seit jeher Anlaufpunkt für viele Spaziergänger. Vor allem sonntags tummeln sich hier die Menschen. "Manchmal reicht der Platz fast nicht mehr aus für die vielen Kerzen, die die Leute hier aufstellen", berichtet der Gusterather Ortsbürgermeister Alfred Bläser. Schätzungen zufolge wurde das Kapellchen Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. Und es bedurfte seit langer Zeit einer Verschönerung. Innen wie außen bröckelte der Putz, der Boden hatte sich verzogen und auch das Gitter, das zum Schutz der Pieta (Marienstatue) errichtet wurde, hatte schon bessere Zeiten erlebt.
Kirchenmaler hilft spontan



Ein Dorn im Auge des Gusterather Rentners Erwin Willems-Theisen (76) war auch die restaurierungsbedürftige Pieta selbst. Während eines Spaziergangs zum Kapellchen sprach er einen befreundeten Kirchenmaler aus der Eifel, Christoph Fischbach aus Niederehe, auf die Figur an. Fischbach erklärte sich spontan bereit, die Pieta kostenlos zu restaurieren und ihr mit Originalfarbe zu neuem Glanz zu verhelfen.
Motiviert durch den Einsatz des Künstlers haben dann auch die Gusterather Heinz Wollscheid (69) und Erwin Gorges (62) bei der Renovierung des Lindenkapellchens tatkräftig mit Hand angelegt.
Gemeinsam mit den Gemeindearbeitern Dominic Willems (29) und Hermann Niederelz (61) haben sie gut zwei Monate lang alten Putz abgeklopft und neuen aufgetragen, Risse zugeschmiert, das Schutzgitter mit dem Sandstrahler bearbeitet, neu lackiert und den Kapellenboden gerichtet. "Als nächstes sind jetzt die Außenanlagen dran", sagt Ortschef Bläser. "Aber das müssen wir zuerst noch alles richtig planen", sagt er und lobt: "Meine Rentner hier halte ich in Ehren. Die machen einfach alles. Ohne den Erwin wäre das gar nicht erst angelaufen. Allein die Restaurierung der Pieta hätte die Gemeinde bestimmt mehrere Tausend Euro gekostet."
Interessieren würde Bläser außerdem, welche "guten Geister" sich um die Sauberkeit im Kapellchen bemühen. Bis heute weiß er nicht genau, wer sich alles um die Beseitigung von Spinnweben und überschüssigem Kerzenwachs kümmert. "Manchmal ist sogar frisch geputzt, wenn ich da vorbei komme", sagt der Ortsbürgermeister.
Auch für dieses Engagement im Stillen möchte er sich herzlich bedanken.
Woher kommt dieser ehrenamtliche, völlig unentgeltliche Einsatz für das Dorfbild?
Darauf wissen die ehrenamtlichen Helfer eine klare Antwort: "Das Kapellchen gehört doch zur Gemeinde, und es ist uns wichtig. Das sind Traditionen, die müssen doch erhalten werden", sagt Erwin Willems-Theisen.

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