Rathausplatz als Herausforderung

KENN. Mit besseren Haushaltszahlen geht die Ortsgemeinde Kenn ins Jahr 2007. Im vergangenen Jahr wies der Verwaltungshaushalt noch eine Unterdeckung auf. Für 2007 konnte der Ortsgemeinderat nun über ausgeglichene Zahlen abstimmen. Größter Einzelposten im Vermögenshaushalt ist die Neugestaltung des Rathausvorplatzes.

Mit einer "guten Nachricht" eröffnete Ortsbürgermeister Manfred Nink seine Haushaltsrede. Anders, als zu Beginn des vergangenen Jahres angenommen, habe sich die Einnahmesituation für die Gemeinde erheblich verbessert - und zwar um plus 366 000 Euro gegenüber dem ursprünglichen Haushaltsansatz. Als Gründe nannte Nink die unerwartet hohen Gewerbesteuereinnahmen und einen gestiegenen Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer. Dank Rücklagen Ausgleich bis 2008

Diese Entwicklung wirke sich positiv auf den Verwaltungshaushalt 2007 aus. Zu seinem Ausgleich sei nur noch ein Übertrag aus dem Vermögenshaushalt von voraussichtlich 28 000 Euro erforderlich. Der Vermögenshaushalt selbst werde voraussichtlich bei Einnahmen und Ausgaben jeweils eine Steigerung von knapp 240 000 Euro aufweisen. Nink: "Mit den nun vorhandenen Rücklagen von rund 283 000 Euro können die Verwaltungshaushalte in diesem und im kommenden Jahr ausgeglichen werden." Um allerdings in den Jahren 2009 und folgende nicht wieder ins Minus zu geraten, sei eine weitere Verbesserung der Einnahmen und eine zusätzliche Senkung der Ausgaben erforderlich. Die wichtigsten Eckdaten des Haushaltplans 2007 erläuterte Norbert Branz von der Verbandsgemeindeverwaltung: Der Verwaltungshaushalt weist Einnahmen und Ausgaben von rund 1 858 000 Euro aus. Im Vermögenshaushalt stehen sich Einnahmen und Ausgaben von jeweils rund 724 000 Euro gegenüber. Die Verschuldung der Gemeinde hat sich im vergangenen Jahr um 70 000 Euro auf rund 1,26 Millionen Euro verringert. Für 2007 ist eine weitere Tilgung von rund 135 000 vorgesehen. Nach Klärung einiger Detailfragen wurde der Haushaltsplan wie vorgelegt einstimmig vom Rat beschlossen. Ob alle darin für 2007 veranschlagten Investitionen verwirklicht werden können, ist nach Auffassung des Ortsbürgermeisters jedoch fraglich, weil dies eine Schuldenaufstockung in Höhe von 555 000 Euro erfordern würde. Nink: "Viele notwendige Erneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen an der Gemeinde-Infrastruktur stehen schon seit einigen Jahren auf der Agenda. Wegen der angespannten Haushaltsituation wurden sie aber nicht von der Kommunalaufsicht genehmigt." Das Spektrum der aufgeschobenen Maßnahmen reicht von der Sanierung der Schultoiletten über die Sanierung von Nässeschäden am Heimatmuseum bis zur Dachsanierung am Rathaus. Der größte Ausgabenposten im Vermögenshaushalt 2007 sei die mit 365 000 Euro veranschlagte Umgestaltung des Platzes vor dem Rathaus. Die Gemeinde Kenn erwarte dazu eine Landesförderung aus dem Investitionsstock in Höhe von 269 000 Euro, was über 70 Prozent der veranschlagten Kosten entspreche. Die Realisierung dieses Vorhaben dürfte nach Ninks Auffassung zur "größten Herausforderung in diesem Jahr" werden. Auf Beschluss des Rates soll die Ausführungsplanung sofort nach Eingang der Förderbewilligung in Auftrag gegeben werden.

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