Infrastruktur Im September schwebt die neue Brücke an ihren Platz

Langsur · Die Zeit der Umwege für Radler und Wanderer hat bald ein Ende. Die Arbeiten für die neue Sauerquerung in Metzdorf gehen bald in die entscheidende Phase.

 Diplom-Ingenieur Alexander Kriege prüft die Zugfestigkeit der Anker für die neue Brücke in Metzdorf an der Sauer. Dabei wird der Brückenanker mit 80 Tonnen Zugkraft belastet.

Diplom-Ingenieur Alexander Kriege prüft die Zugfestigkeit der Anker für die neue Brücke in Metzdorf an der Sauer. Dabei wird der Brückenanker mit 80 Tonnen Zugkraft belastet.

Foto: Friedemann Vetter

Die Sauer ist derzeit zwar alles andere als ein reißender Fluss. Wer von Langsur-Metzdorf in das auf der gegenüberliegenden Flussseite liegende Moersdorf will, der sollte den Weg über Langsur oder Ralingen wählen. Denn die direkte Verbindung zwischen den beiden Orten ist noch gekappt. Und die Sauer ist einfach zu tief, um trockenen Fußes die Seiten wechseln zu können. Doch Abhilfe ist unterwegs.

Rund 25 Jahre lang verband eine Holzbrücke beide Orte. Bei einer Untersuchung stellte sich im Herbst 2013 heraus, dass die 1986 eröffnete Verbindung aus Holz nicht mehr standsicher ist (der TV berichtete).

Vor einem Jahr wurde die Konstruktion dann zersägt und von einem Kran auf einen Lagerplatz in Moersdorf gehievt. Dort wurde sie weiter zerlegt und das Holz schließlich abgefahren. Für diese Arbeiten musste die luxemburgische Nationalstraße 10 für einige Tage gesperrt werden. Denn die Straße war die einzige Stelle, an der die Demontage stattfinden konnten. Zu dicht stehen auf deutscher Seite Wohnhäuser am Brückenkopf.

Die zwischen Wasserbillig und Echternach verlaufende Nationalstraße wird Anfang September erneut gesperrt. Dieses Mal zur Montage der neuen Brücke. Doch so weit ist man noch nicht.

Nach Auskunft von Jürgen Karst, Werkleiter in der Verbandsgemeinde Trier-Land, sind die Abbrucharbeiten der alten Widerlager  bereits vor einiger Zeit vollständig abgeschlossen worden. Anschließend wurden dann Arbeiten an der Gründung der neuen Widerlager in Angriff genommen.

Dazu mussten unter anderem Gründungspfähle im Untergrund verankert werden. Das ist inzwischen geschehen. Diese Pfähle halten auch das, was sie versprechen. Das hat eine Kontrolle ergeben. Nach der Fertigstellung der Gründungsarbeiten werden die Widerlager zur Aufnahme der neuen Brückenkonstruktion betoniert.

Laut Bauzeitenplan wird es nach der Installation der Brücke noch einige Zeit dauern, bis der erste Fußgänger zwischen Moersdorf und Metzdorf über die Grenze wechseln kann. Denn die neue Brücke kommt in Einzelteilen an die Sauer.

Auf der luxemburgischen Seite werden die Einzelteile der später 66 Meter langen Metallkonstruktion zusammengefügt und dann auf die Widerlager gehievt. Bis in den Spätherbst hinein wird anschließend unter anderem die Fahrbahn komplettiert.

Eine Fahrbahn gibt es deshalb, weil es genau ein Fahrzeug auf der Welt gibt, das über die Brücke fahren darf. Und zwar das Einsatzfahrzeug der Metzdorfer Feuerwehr. Das ist normalerweise im Feuerwehrgerätehaus in Born auf der gegenüberliegenden Flussseite untergestellt und soll im Ernstfall über die Brücke zum Einsatzort auf deutscher Seite gelangen.

Weil das Feuerwehrwesen Aufgabe der Verbandsgemeinden ist, beteiligt sich die VG auch an den Kosten des Brückenneubaus. Den Hauptteil müssen jedoch die Gemeinden Langsur und Roport-Mompach übernehmen.

Insgesamt werden der Abriss und der Neubau rund 1,5 Millionen Euro kosten. Die deutsche Sauertalgemeinde erhält bis zu 448 000 Euro Unterstützung vom Land.

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