Waldrach/Trier. Schüler aus dem oberen und mittleren Ruwertal müssen sich seit Anfang Januar auf geänderte Fahrpläne und neue Buslinien einstellen, die sie zu ihren Schulen in Waldrach, Gusterath und Schöndorf bringen.

Der Hintergrund: Die Stadtwerke Trier (SWT) haben ihre Linie 34 eingestellt, die vor allem für den Schülerverkehr - auch in Richtung Trier - eingesetzt wurde. Ihre Fahrten werden nun von der SWT-Linie 30 und separaten Schulbussen übernommen. Etwa 90 Schüler sind laut Stadtwerken betroffen. Die Betriebsgenehmigung vom Kreis Trier-Saarburg für die Linie 34 war Ende 2012 ausgelaufen. Die Linie sei mit "sehr hohem Defizit" betrieben worden, teilt SWT-Sprecher Carsten Grasmück mit. Deshalb habe das Unternehmen mit dem Kreis und dem Trierer Schulverwaltungsamt "neue Lösungen" für den Schülerverkehr gesucht. "Alle Fahrtbeziehungen" seien erhalten worden. Für die Anbindung kleinerer Orte abseits der Hauptstrecke sorgten nun aber Stadt und Kreis selbst.

Was sich ändert: Für Schüler aus Bonerath, Holzerath und Schöndorf bedeutet dies, dass sie seit dem 7. Januar nicht mehr in ihren Heimatorten in einen Schulbus nach Waldrach steigen. Sie fahren stattdessen mit der Linie 30 bis Pluwig und steigen dort um 7.32 Uhr in einen Bus, der über Gusterath, Gutweiler und Korlingen zur Ruwertalschule Waldrach fährt.

Startschwierigkeiten: Am ersten Schultag nach den Ferien gab es bereits Probleme: "Der Start hat gar nicht funktioniert", klagt Jürgen Hammes aus Bonerath, dessen Tochter (13) die Ruwertalschule Waldrach besucht. Der Bus sei "völlig überfüllt" gewesen, seine Tochter zu spät zum Unterricht gekommen.
Die Kreisverwaltung spricht von einem "Aufteilungsproblem" in Pluwig, wo je ein Bus nach Waldrach und nach Trier weiterfährt. Schüler aus Gusterath, die beide Fahrten nutzen könnten, seien "fast alle in den ersten Bus eingestiegen". Die Stadtwerke haben aber nun reagiert: Ab Montag, 21. Januar, werden beide Busse fünf Minuten früher starten - der Bus von Bonerath nach Trier um 7.14 Uhr, der von Pluwig nach Waldrach um 7.27 Uhr. Beide fahren weiterhin die Grundschule Gusterath an. Damit sich die Schüler besser verteilen, hält allerdings nur noch der Bus Richtung Waldrach in Pluwig an der Ruwerstraße.

Kleine Orte besonders betroffen: Das Aus für die Linie 34 betrifft vor allem auch die kleineren Orte in der Verbandsgemeinde Ruwer. 13 Schüler aus Hinzenburg, Ollmuth, Geizenburg, Lonzenburg und Sommerau werden jetzt im Auftrag des Kreises oder der Stadt Trier per Kleinbus abgeholt und zu ihren Schulen gebracht.

Ängste bei Eltern: Im Schöndorfer Ortsteil Lonzenburg seien einige Eltern zunächst besorgt gewesen, berichtet eine Mutter, die anonym bleiben möchte: "Es gab die Angst, dass vielleicht alle Busse wegfallen. Aber die Situation hat sich beruhigt." Jedoch bliebe bei manchen die Angst, dass die Busse bei sinkenden Schülerzahlen nach den Sommerferien nicht mehr fahren - und Eltern ihre Kinder selbst zur Schule bringen müssten. "Der Kreis erstattet dann zwar die Fahrtkosten, aber nicht jeder hat einen Führerschein", sagt die Lonzenburgerin.

Kreis beruhigt: Die Kreisverwaltung kann zur Entwicklung der Schülerzahlen 2013/2014 noch keine Aussage treffen. Sofern aber "mehr als fünf Schüler gemeinsam zu befördern sind, wird der Landkreis auch in Zukunft die Beförderung mit einem Kleinbus ermöglichen", teilt Sprecherin Martina Bosch mit.
Extra

Mit der Buslinie 34 fällt auch ein Angebot der Verbandsgemeinde Ruwer weg. Deren "Rathausbus" hatte im Auftrag der Stadtwerke montags bis donnerstags um 16.07 Uhr Ganztagsschüler von Waldrach nach Sommerau, Lonzenburg, Geizenburg, Ollmuth und Hinzenburg gebracht. Die zweite Fahrt um 17.10 Uhr habe meist nur ein Fahrgast genutzt, sagt Franz-Josef Becker von der VG-Verwaltung. Sie sei daher komplett gestrichen worden. Die Schüler der 16-Uhr-Fahrt werden seit dem 7. Januar durch die Kreisverwaltung mit einem Kleinbus in ihre Heimatorte befördert. cweb