Sechs Jungen haben Ideen für 150 Jugendliche

Mertesdorf · Nur sechs von 150 schriftlich geladenen Jugendlichen sind zur ersten Jugendbefragung im Mertesdorfer Bürgerhaus erschienen. Diese allerdings formulierten klar, wo es in ihrem Ort Nachbesserungsbedarf gibt. Hauptthemen: Internet, Bolzplatz und ein Raum zum Musik machen.

Mertesdorf. Auch wenn nur sechs Teenager erschienen sind, Ideen waren reichlich vorhanden bei der ersten Jugendbefragung im Rahmen der Dorfmoderation in Mertesdorf. Der alte Bolzplatz in der Bohnewies soll wieder auf Vordermann gebracht werden, ein fehlendes Buswartehäuschen im Eichgraben aufgestellt, eine Jugend-Internetplattform eingerichtet und ein eigener Raum zum Musizieren gefunden werden.
Jonas Jutz und Lukas Maier (beide 16) könnten sich einen Internetverteiler vorstellen, über den die Jugend von Veranstaltungen erfährt. Jonathan Seider ist begeistert: "Vielleicht können wir hier in Mertesdorf eine Band über die Plattform zusammen suchen", sagt er.
Nächstes Treffen wird geplant


Damit gibt der 14-Jährige den Anstoß zu einem Thema, auf das alle Anwesenden direkt anspringen. "Gibt es hier eigentlich ein Klavier?", fragt Jonas. Es stellt sich heraus, dass zwei der anwesenden Teenager das Pianospiel beherrschen, ein Junge spielt Elektro-, ein anderer Bassgitarre. Schnell ist klar, dass diese Jugendlichen in ihrem Ort einen Raum suchen, wo gemeinsam musiziert werden kann.
Ortsbürgermeisterin Ruth Wilhelm zeigt sich offen für alle Vorschläge aus der Diskussionsrunde und führt die Teenager ohne Umschweife durchs Bürgerhaus, um ihnen zu zeigen, dass die Gemeinde durchaus über Platzreserven für die Jugend verfügt. Gemeinsam mit Dorfmoderatorin und Städteplanerin Rosa Vollmuth wird weiter überlegt, ob in dem Fall nicht eher ein Raum im Keller oder unterm Dach des Gebäudes ausgebaut werden müsste - damit das lautstarke Vorhaben in der Ortsmitte niemanden verärgert. Die Moderatorin ist begeistert: "Ich finde das ganz toll. Für das Alter haben die Jugendlichen hier wirklich klare Vorstellungen entwickelt. Sie sollen ja ins Gemeindeleben integriert werden und vor allem auch selbst an ihrem Dorf mitarbeiten."
Auch Ruth Wilhelm freut sich über den Gedankenaustausch: "Am alten Bolzplatz sollten wir uns so schnell wie möglich noch einmal treffen, um die Dinge konkret anzugehen, am besten noch während dieser Sommerferien", bietet sie an.
Außerdem plant die Ortsbürgermeisterin bereits das nächste Gruppentreffen. Hier soll dann - am besten mit noch mehr Jugendlichen - über einen geeigneten Musikraum und entsprechende Dämm-Maßnahmen entschieden werden.

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