Seltene Kompositionen, feinfühlig gespielt

Ein mit "Freundliche Abendmusik" betitelter Kammermusikabend in der Synagoge Schweich brachte den Besuchern selten zu hörende Kompositionen für Querflöte, Klarinette und Gitarre nahe. Famos musizierte das Duo Luftikuss - Irmgard Brixius und Ulrich Junk - mit Gast Christoph Schmitz.

 Stellen als Trio kontrastreiche Kammermusik vor: Ulrich Junk, Christoph Schmitz und Irmgard Brixius (von links) beim Konzert „Freundliche Abendmusik“ in der Synagoge Schweich. TV-Foto: Anke Emmerling

Stellen als Trio kontrastreiche Kammermusik vor: Ulrich Junk, Christoph Schmitz und Irmgard Brixius (von links) beim Konzert „Freundliche Abendmusik“ in der Synagoge Schweich. TV-Foto: Anke Emmerling

Schweich. (ae) Es ist vor allem die Freude an spannender Kombination ganz unterschiedlicher Musikliteratur, die sich in der Synagoge Schweich beim Konzert "Freundliche Abendmusik" ausdrückt. Den Auftakt macht die gleichnamige Komposition von Joseph Lechthaler (1891-1948). Heiter und beschwingt eröffnet das Duo Luftikuss aus Querflötistin Irmgard Brixius und Klarinettist Ulrich Junk mit seinem Gast, dem Gitarristen Christoph Schmitz, damit ein Programm, das in der Folge anspruchsvolle Kost bietet.

Die romantisch gefärbten Lechthaler-Sätze werden mit dem Choros No. 2 von Heitor Villa-Lobos (1887-1959) kontrastiert, einem expressiven, dramatischen Dialog zwischen Flöte und Klarinette. Er leitet über zu schwermütig klingenden Stücken für je ein Blasinstrument und Gitarre vom gleichen brasilianischen Komponisten.

Daran schließt sich eine tänzerische Hommage an Villa-Lobos an, komponiert von Gitarrist Christoph Schmitz, der der Zwillingsbruder von Klarinettist Ulrich Junk ist.

In all ihren Interpretationen beweisen die Musiker Feinfühligkeit und Sorgfalt sowohl im Umgang mit der Komposition als auch im Zusammenspiel miteinander. Vor allem beeindrucken Leichtigkeit und Lust, mit der sie die verschiedenartigen musikalischen Ansätze klassischer und zeitgenössischer europäischer und südamerikanischer Komponisten angehen. Diese Grundhaltung hat übrigens auch zur Namensgebung des Duos "Luftikuss" geführt.

Besonders im zweiten Teil des Konzerts, der sich leichterer Muse widmet, macht sich zudem feinironischer Humor bemerkbar. Damit bilden das etwas nach Mozart klingende Trio op.16 von Joseph Kreutzer, ein argentinischer Walzer von Ernesto Nazareth und eine "Gabrielita" von Javier Reyes einen harmonischen Ausklang.

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