Spontaner Empfang für deutsche Weinkönigin Lena Endesfelder - Halb Mehring auf den Beinen

Mehring · Da war selbst die schlagfertige Lena Endesfelder zunächst sprachlos und zu Tränen gerührt: Mehrere Hundert Mehringer bereiteten am Samstagabend "ihrer" neuen deutschen Weinkönigin Lena Endesfelder einen spontanen Empfang.

Spontaner Empfang für deutsche Weinkönigin Lena Endesfelder - Halb Mehring auf den Beinen
Foto: Albert Follmann

Vom elterlichen Weingut in der Bachstraße wurde Lena in einem Fackelzug zur Straußwirtschaft "Alter Keller" geleitet. Dort gibt es immer samstags im Oktober ein Programm für Feriengäste.

Lena hatte keine Ahnung, was sich da am Samstagnachmittag in ihrem Heimatort zusammenbraute. Innerhalb weniger Stunden hatten Gemeinde und Vereine einen spontanen Empfang für die am Freitagabend in Mainz gekürte deutsche Weinkönigin organisiert. "Die Mehringer haben sofort mitgespielt", sagt Mitorganisator Erich Bales. "Wir sind ja schließlich jetzt Königin!"

Als die 23-Jährige kurz vor 8 nach Hause kommt, wartet vor dem elterlichen Weingut in der Bachstraße "halb Mehring" auf sie. Viele Menschen tragen Fackeln, jemand hat eine Laterne gebastelt, auf der "Lena" steht und ein Weinglas abgebildet ist. D-Jugendliche des Sportvereins Mehring überreichen pinkfarbene Rosen. Pink ist die Lieblingsfarbe von Lena, schon bei der Gala in der Rheingoldhalle, wo fast 200 Mehringer Fans dabei sind, dominiert pink.
Erster Gratulant ist Ortsbürgermeister Jürgen Kollmann: "Wir sind mega stolz auf dich", sagt er zu Lena. Sie ist gerührt, die Überraschung ist gelungen. Kollmann spricht die 200 Auftritte an, die auf sie warten. "Wie machst du dann noch den Weinbau?", fragt er. "Ich hab ja noch euch, und die Lörscher sind ja auch noch da", antwortet Lena mit dem ihr eigenen Humor. Dann fährt plötzlich ihr Schmalspurschlepper vor, mit pinkfarbener Folie verkleidet. Eigentlich sollte Lena damit zur alten Kellerei gefahren werden, doch sie geht zu Fuß, reiht sich in den Fackelzug ein. Mehrere Hundert Mehringer begleiten sie, viele Menschen applaudieren am Straßenrand, eine Gruppe stimmt das Lied "Lena" von Pur an. "Hör gut zu, du bist mein Glück, und ich sing dir meine Lieder ..."

Im Alten Keller angekommen, kündigt der Ortsbürgermeister an, dass am kommenden Freitag um 19 Uhr im Kulturzentrum der offizielle Empfang von Ortsgemeinde und Verbandsgemeinde stattfindet. Alle Bürger sind eingeladen. "Wir sind das Dorf der Weinköniginnen", frohlockt Kollmann und bittet Jutta Fassian auf die Bühne. Die Winzerin aus Mehring holte 1987 den Titel, 1957 war es Margret Hoffranzen. Drei deutsche Weinköniginnen aus einem Ort, das hat außer Mehring noch niemand geschafft. Was ist das Geheimnis? "Wir werden von unserer Gemeinde getragen, das macht uns stark", sagt Lenas Vorgängerin. Mutter Cordula Endesfelder freut sich auf das bevorstehende Jahr: "Es wird nicht einfach, aber sicherlich sehr schön."
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