Tierhaltung unter amtlicher Beobachtung

Die Nachricht, dass auf einer Weide bei Trierweiler-Sirzenich fünf Pferde durstig vor einem eingefrorenen Trinkwasserfass stünden (TV vom 2. Januar), hat in den vergangenen Tagen zu Aktivitäten des Halters, aber auch des Kreis-Veterinäramtes geführt. Die betroffenen fünf Islandpferde stehen inzwischen auf einer anderen Weide.

 Keine Beanstandungen mehr: die Pferde auf der Weide bei Kunkelborn. TV-Foto: Peter Meier

Keine Beanstandungen mehr: die Pferde auf der Weide bei Kunkelborn. TV-Foto: Peter Meier

Welschbillig/Trierweiler-Sirzenich/Trier. (f.k.) Bewohner von Sirzenich hatten den Stein nach dem Jahreswechsel ins Rollen gebracht. Sie sorgten sich um fünf Islandpferde, die auf einer Weide am Ortsrand standen. Die dort abgestellte mobile Viehtränke friere bei den derzeit herrschenden Minusgraden, und die Tiere müssten unter Durst leiden, so die Bedenken.

Halter: "Beschuligungen sind lediglich Vermutungen"



Nach zahlreichen Hinweisen schaltete der Sirzenicher Ortsvorsteher Bernhard Hoffmann das Kreisveterinäramt ein, das die Verhältnisse auf der Weide begutachtete und den in Kunkelborn wohnenden Pferdehalter anhielt, die Tiere regelmäßig mit offenem Wasser zu versorgen. Im Gespräch mit dem TV wies der Halter (Name der Redaktion bekannt) den Vorwurf zurück. "Ich bin zweimal täglich auf der Weide und taue den Behälter mit einer Gasheizvorrichtung auf", erklärte er. Die Anwohner stützten ihre Beschuldigungen lediglich auf Vermutungen. Das gelte auch für den Text eines TV-Fotos vom 2. Januar. Darin sei ungeprüft behauptet worden, das abgebildete Tier könne nur noch Eis lecken.

Der Halter: "Tatsächlich war die Tränke zu dem Zeitpunkt völlig frei, die Pferde konnten ungehindert daraus trinken." In der Landwirtschaft sei es zudem üblich, dass Viehtränken in Winternächten einfrieren würden und am Morgen aufgetaut werden müssten. Gleichwohl zog der Halter die Pferde einen Tag nach Erscheinen des TV-Artikels von der Weide bei Sirzenich ab. Er selbst erklärt die Maßnahme als routinemäßigen Wechsel der Flächenbegrasung, wie das in der Landwirtschaft üblich sei.

Veterinäramt mit neuer Weide einverstanden



Am Montag griff schließlich die Tiertherapeutin Martina Gelz aus Trierweiler, Vorsitzende des Fördervereins "Eine Chance für Pferde", ins Geschehen ein. Sie unterrichtete das Veterinäramt über das Verschwinden der Tiere von der Sirzenicher Weide. Nach Angaben von Thomas Müller, Sprecher der Kreisverwaltung, machte sich daraufhin eine Amtsveterinärin im Raum Trierweiler/Neuhaus/Welschbillig auf die Suche nach den Tieren. Fündig wurde sie schließlich auf einem Areal bei Kunkelborn.

Im Gegensatz zur Weide bei Sirzenich, so befand die Tierärztin, sei dort die Wasserversorgung gesichert. Außerdem stehe den Pferden ein Wetterschutz zur Verfügung. Abgeschlossen ist der Fall für die Kreisverwaltung (KV) Trier-Saarburg jedoch noch nicht.

Dazu KV-Sprecher Thomas Müller: "Das Kreisveterinäramt wird diese Tierhaltung weiter genau im Auge behalten." Martina Gelz vom Verein "Eine Chance für Pferde" bitte ihrerseits die Bevölkerung, allgemein an Weiden und Koppeln die Augen aufzuhalten.

Wer meint, dort Missstände entdeckt zu haben, sollte dies unverzüglich unter Telefon 0179/2038866 mitteilen. Gelz: "Auch wenn sich die Sache dann als unbegründet herausstellen sollte - es ist besser, zu handeln als wegzuschauen."

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