Toleranz beginnt auf dem Schulhof

"Vielfalt statt Einfalt" hieß es zum dritten Mal an den weiterführenden Schweicher Schulen und Förderschulen. Bei den Aktionstagen für Vielfalt und Toleranz engagierten sich 260 Schüler in 17 Workshops. Mit dem präventiven Konzept setzt das Kinder- und Jugendbüro der Verbandsgemeinde Schweich auf nachhaltigen Erfolg gegen Extremismus und Intoleranz.

 Sie sind sich einig: Die Schule sieht bunt viel besser aus. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Sie sind sich einig: Die Schule sieht bunt viel besser aus. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Schweich. Zwei Tage lang mischten sich in Schweich die Schüler der achten Klassen in sonst eher ungewohnten Arbeitsgruppen: Schüler der Levana-Schule, der Realschule, der Meulenwaldschule und des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums fanden sich in unterschiedlichen Workshops zusammen. Für Schulsozialarbeiterin Irina Galliardt war es wichtig, dass die Achtklässler Berührungsängste abbauen, im Schulzentrum nicht nur nebeneinander leben, sondern vor allem miteinander. "Der konfrontative Gedanke soll schlussendlich zusammenführen, denn Toleranz gegen Fremde beginnt im Kleinen!"

Auch Jugendpfleger Dirk Marmann ist zufrieden mit dem Ergebnis der beiden Tage. Anders als im vergangenen Jahr, wo es vereinzelt Konflikte zwischen den Jugendlichen unterschiedlicher Schulformen gab. "Jetzt haben wir uns entsprechend vorbereitet. Wir wollten den Schülern mit dem Angebot der Workshops aufzeigen, was es an unterschiedlichen Kulturen und Lebensweisen gibt und helfen, das Richtige für sich zu finden."

Und das war bei der Fülle des Angebotes sicherlich gewährleistet: vom Zivilcourage-Training bis zum Besuch der Gedenkstätte Hinzert, vom Kanufahren bis zum Balance-Turnier, vom lokalen Geschichtsführerschein bis zum Theaterspiel.

"Leuchten Neonazis im Dunkeln?" fragten sich Schüler, die eine Art digitales Daumenkino am PC erstellten. Für die 14-jährige Nina Frick von der Realschule eine "super Sache, weil man eigene Ideen kreativ umsetzen kann". Katharina Müller (15) von der Meulenwaldschule kann sich durchaus vorstellen, das auch zu Hause am PC einmal auszuprobieren. Mit Streetdance, HipHop und DJ setzte das "Culture on the Road-Team" aus Berlin in zwei Workshops auf die unterschiedlichen Stile und Ausdrucksformen von Jugendkultur.

Julius Leitzgen (13) vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium nannte die beiden Aktionstage "extrem gut, weil so viele interessante Themen angeboten werden". Und Benedikt Steffgen (14) von der Realschule fand den Graffiti-Workshop "hammergeil, weil man endlich mal was Schönes aus dem Waschbeton an unserer Schule machen kann".

Viel Lob gab es für das Organisationsteam rund um Irina Galliardt, Michael Equart, Otmar Lambert, Dirk Marmann, Volker Werkhausen, Oliver Follmann und Sandra Preschl. Alle betreuenden Lehrer hatten sich in ihrer unterrichtsfreien Zeit für das Projekt engagiert. Fazit des Jugendpflegers: "Es ging darum, mehr als das im Alltag Übliche kennenzulernen und Toleranz und Interesse an Neuem zu wecken. Was gelungen ist." . sbn

Die Aktionstagesind Teil der "Internationalen Wochen gegen Rassismus" des Interkulturellen Rats in Deutschland. Die Stadt Schweich, bereits vor drei Jahren als ein "Ort der Vielfalt" von der Bundesregierung ausgezeichnet, will mit den Aktionstagen ein deutliches Zeichen setzen. sbn

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